Celebration

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Es ist Ostersamstag und ich habe Rückenschmerzen. Seit drei Tagen schon. Der Chiropraktiker sagte ich solle kühlen. Außer mit Eis geht das sehr gut im Pool, denn die Wassertemperatur beträgt ganze 15°C. Also nichts wie rein ins kühle Nass. Toby lässt sich nicht lange bitten und planscht eine Runde mit mir (siehe Fotos), während Phil es doch eher vorzieht nicht nass zu werden. Ich halte es ungefähr 10 Minuten im Pool aus. Das Wasser ist so kalt, das mir an der Luft trotz nasser Haut und Wind angenehm warm ist.

Nach dem Bad nimmt mich Katys Mutter mit nach Capitola, zur Chinamassage. Schlappe $25 für eine Stunde Massage, inkl. Fußmassage. Das klingt verlockend und ist es auch, bis C und die Anderen frühzeitig erscheinen und mich daran erinnern, dass wir um 19 Uhr zum Essen verabredet sind. C und ich haben vor, Katy und Phil als Dankeschön für deren unglaubliche Gastfreundschaft zum Essen einzuladen. Es gelingt mir Zeit zu schinden und meine Massage beenden zu dürfen. Unglaublich, wie kräftig die Hände dieser Masseure sind. Ich bin beeindruckt und meinem Rücken geht es besser. Im Manuel’s ist die Hölle los. Zum Glück haben wir reserviert. Es gibt mexikanische Spezialitäten und die Wochenkarte ist seit 1965 unverändert. Wir entscheiden uns für die mit Speck ummantelten und mit Käse gefüllten Garnelen, von denen ich bereits berichtet habe und teilen uns außerdem einen Käse Enchilada – lecker! Nach zwei Pitchern Margheritas ist die Stimmung bestens, auch bei mir, obwohl ich (aufgrund der Schmerztabletten) der designierte Fahrer an diesem Abend bin und Eistee trinke.

Auf dem Weg nach Hause kommt Katy spontan auf die Idee, es noch richtig knallen zu lassen. Ich werde zum Moss Landing Inn dirigiert, wo eine Liveband spielt und Menschen zwischen 20 und 75 richtig Gas geben.  Ich komme mir etwas vor wie im Kino, so viel gibt es zu sehen. Und das für freien Eintritt. Uns fällt auf, dass wir seit unserer Abreise aus Berlin das erste Mal richtig Party machen. C verschlägt es schnell auf die Tanzfläche, wo sie prompt Bekanntschaft mit einer älteren Amerikanerin aus Missouri macht. Die Band rockt die Hits der 60er bis 80er herunter und die Stimmung ist allgemein bestens. Kein Wunder, wir sind ja auch auf dem Hooker’s Ball gelandet. Es dauert etwas, bis mir dämmert, dass der Beginn der Angelsaison für Lachse der Anlass der Party ist. Hooker = Angler, ist doch klar. Das prüde Amerika findet heute Abend woanders statt. Stattdessen sehe ich Frauen um die 60 mit Netzstrumpfhosen und T-Shirts auf denen “I love penis” steht. Daneben tummeln sich 20-jährige Mädels mit 12-Zentimeter-Absätzen und Miedern, die alles hochdrücken was geht – auch das, was nicht da ist. Das Publikum ist skurril, aber ausgelassen und authentisch. Sogar richtige Angler lassen sich blicken, inkl. Anglerwesten und Gummistiefeln. Den absoluten Höhepunkt des Abends bildet aber der obligatorische Wet T-Shirt Contest und Ihr würdet Euch wundern, wer das so alles teilgenommen hat.

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Ostersamstag

Mobilitätsinfo: Caltrain

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Der öffentliche Personennahverkehr spiegelt die Innovationskraft der Region nur ungenügend wider. Aber es gibt ihn und daher muss er getestet werden. Die Nord-Südverbindung der West-Bay steht heute im Fokus: Caltrain. Die Züge verkehren zwischen Gilroy und San Francisco im Stundentakt, zu den Stoßzeiten alle 20 min. Ich reise heute von Palo Alto nach San Francisco und zurück. Ein Weg dauert genau 1 Stunde, 14 Stationen oder 48 Kilometer. 48 km/h schockt mich noch nicht, der Zug hält fast an jeder Milchkanne und das nicht gerade kurz. Apropos Zug: made in Japan im Jahr 1985, cutting edge sieht anders aus. Dafür halten sich die 13,50$ für das Tagesticket im Rahmen. Umsteigen darf man in San Francisco (eigentlich) nicht, Service gibt es auch keinen, außer dass man gut gekühlt wird. Angetrieben wird der Zug mit einer Diesellok, aber an der Elektrifizierung wird gearbeitet, sie soll bis 2015 abgeschlossen sein.

Der Zug ist pünktlich, aber auf der Strecke verkehrt ja auch nur einer je Stunde und Richtung. Die Stationsansagen sind live und persönlich vom Zugführer gesprochen und je nach Tageszeit an die Stimmung angepasst (“allrighty”…gegen Ende). Das innere des Zugs ist einfach, sauber und funktionell. Keine Mülleimer machen auch keinen Dreck. Neben den geräumigen Fahrradabteilen, die mit praktischen Gummibändern ausgestattet sind, gibt es 2-stöckige Waggons mit Sitzplätzen. Unten je 2 Sitze pro Seite, oben einer mit Öffnung dazwischen. Deren Nutzen wird mir erst bewusst, als der Schaffner kommt (s. Foto). Zu meinen Reisezeiten gibt es genug Sitz- und Radplätze, aber das ist außerhalb der Rush Hour. Die Bahnhöfe liegen am Rand der Orte, Parkplätze, Werkstätten und Lagerhallen prägen das Bild. Park and Ride ist klar der Fokus. Halt, da war doch gerade ein Hüpfburg mit Jahrmarktdimensionen im Hintergarten eines kleinen Häuschens. Sonst gibt es nicht viel zu sehen. In San Francisco landet man immerhin direkt am Giants Stadion, eine Anbindung an andere Züge gibt es nicht, nur an Busse und Trams.

Fazit: 

+ mit Charme, sauber, zuverlässig und für die respektvolle Behandlung des Personals wird auch gesorgt

– ohne Wifi, langsam, umweltunfreundlich und nur Punkt zu Punkt Verbindungen

C

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Caltrain

Lokalreport – Palo Alto

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Die Sonne scheint über Palo Alto, der Himmel ist strahlend blau. In der University Avenue ist der Bürgersteig frisch gefegt. Die Nagelstudios und Friseure sind mit gut gekleideten Damen gefüllt, man unterhält sich über die Aktivitäten der Kinder während des Spring Break. Zum Glück bietet die Palo Alto School ein breites Unterhaltungsprogramm während der Ferien an, die Osterbastelei läuft auf Hochtouren. In den Cafès der Stadt werden Fair Trade Bohnen aus Venezuela gemahlen, nach Wunsch wird der Kaffee auch mit Soja-, Mandel- oder Haselnussmilch serviert. Die Vögel zwitschern. Auf den Tischen liegen iPhones, iPads und die Wasserbecher sind aus Kunststoff, gewonnen aus Maisstärke. Durch die Straßen fahren Tesla, Prius und deutsche Autos der Oberklasse. Am Ende der University Avenue beginnt die Straße nach Stanford. Hochgewachsene Palmen flankieren den Weg, links davon trainieren Mädchen Fußball, etwas weiter hinten spielen Jungs Lacrosse. Ein Schmetterling flattert über die Wiese. Die Sonne flirrt über dem Hoover Tower, dem höchsten Gebäude der Universität von Stanford. Die Palmenreihen ziehen sich bis zum Horizont. Ob der wohl aus Leinwand besteht?

C

Palm Drive

No Surf

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Ich weiß, ich bin überfällig. Und Ihr wollt Bilder sehen. Leider ist unser Surferlebnis wegen zu großer Wellen ausgefallen. Einen Nachholtermin gibt es leider noch nicht. Wir verbringen gerade viel Zeit in Palo Alto und waren in den letzten zwei Wochen nur ein mal am Meer, gestern in der Nähe von Santa Cruz. Dort liegt aus Beton gegossenes Schiffswrack aus den 20ern Jahren. 1919 hat man offenbar im großen Stil damit experimentiert, Schiffe aus Stahlbeton zu fertigen – ziemlich erfolglos. Nachdem die Palo Alto auf Grund gelegt wurde, diente sie einige Jahre als Casino und Restaurant. Jetzt ist sie nur noch ein auseinander gebrochenes Wrack.

SS Palo Alto

Ansonsten haben wir letzte Woche viele nette Leute kennengelernt. Zuerst waren wir bei Lars und Liz in Sunnyvale zum Essen eingeladen. Lars hat lecker Schweinebraten gekocht und uns Anekdoten von der Fliegerei erzählt. Er ist Pilot bei United. Am Wochenende kam dann ein alter Schulkumpel von Phil zu Besuch. Wir haben uns auf Anhieb super verstanden und viel gelacht. Außerdem scheint die Sonne wieder.

Wir haben noch gute zwei Wochen in Kalifornien, bevor es wieder nach Berlin geht. Life is good!

Surfing USA

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Hallo liebe Leser! Ich glaubt wohl, mir gehen langsam die Themen aus und damit habt Ihr verdammt recht. Anstatt rumzulabern fasse ich mich daher bewusst kurz.

Das Wetter in Watsonville ist seit geraumer Zeit eher durchwachsen. Es regnet viel und obwohl die Sonne sich immer wieder blicken lässt, bleiben die Temperaturen deutlich unter 20°C. Dennoch haben C und ich beschlossen uns auf ein waghalsiges Vorhaben einzulassen. Wir werden surfen gehen. In Santa Cruz. Jawohl.

Der aufmerksame und gebildete Leser wird sich fragen, was an surfen (Wellenreiten) so waghalsig sein soll? Fangen wir doch mit den Haien an, die immer mal wieder an der kalifornischen Küste zuschlagen. Bemühen wir doch ruhig die Statistik. Es gab im 20. Jahrhundert ganze 108 Angriffe von Haien auf Surfer, in ganz Kalifornien. Davon sollen nur 12 tödlich gewesen sein. Irgendwie beruhigt mich das. Das Risiko ist offenbar gering und offensichtlich deutlich geringer als auf Malta.

Deutlich mehr Schiss haben wir vor der Wassertemperatur. Sie beträgt ca. 11°C. Ohne Neopren ist also an surfen gar nicht zu denken. Ob es aber auch für ne Haube und Schuhe reicht bleibt abzuwarten. Ich glaube ich war in meinem ganzen Leben noch nicht in so kaltem Wasser schwimmen. Bisher hatte ich auch definitiv keinen triftigen Grund, es zu tun. Das wird sich an diesem Sonntag ändern. C und ich werde und von Kevin und Gian in die Geheimnisse des Surfens einführen lassen. Wir freuen uns auf einen Strandtag in Santa Cruz. Freut Ihr Euch auf die Fotos!

Strafzettel

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Das Wochenende ist rum und damit auch eine ereignisreiche Woche. Die Highlights möchte ich gerne mit Euch teilen.

C war am Freitag glatte acht Stunden in Berkeley eingespannt. Mit blieb also nichts anderes üblich als Zeit totzuschlagen. Aber vorher musste ich noch einen Parkplatz für unseren 5er finden. Es boten sich einige Lücken in einer 2 Stunden Zone an, so dass ich nicht lange suchen musste und sofort zuschlug. Dummerweise wurde ich prompt dafür bestraft die 2 Stunden eher entspannt auszulegen. Eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes, hier üblicherweise als Parking Nazis bezeichnet, verpasste mir ein $43 teures Ticket. Bei Kreditkartenzahlung kamen dann noch $2 dazu. Hab ich mich geärgert, vor allem, weil sie nur zehn Minuten schneller war als ich.

Das Wochenende haben wir dann ruhig angehen lassen. C und Katy waren einkaufen, was vor allem deshalb erwähnenswert ist, weil es Katy gelang, eine vor ca. einem Jahr gekaufte und völlig vertrocknete Pflanze bei Cosco zurückzugeben – gegen Bares, versteht sich. Es ist gibt hier kein einheitliches Rückgaberecht wie in Deutschland. So kann es z.B. sein, dass man für ein Elektrogerät, das nicht gefällt bezahlen muss, damit es zurückgenommen wird. Solche Probleme gibt es bei vertrockneten Pflanzen offenbar nicht. Es heißt also auch für uns Doppel-PhDs: Probieren über Studieren.

Heute Abend wurde dann mit Freunden (alle super nett) gegrillt. Es gab Hühnchen und Ribs, die wirklich wunderbar zart gegart waren. Slow cooking rocks! Dazu gab es grünen Salat, grünen Spargel, hash browns, Knoblauchbrot (natürlich mit Käse überbacken), Nachtisch – und jede Menge Vorspeisen. Eigentlich hätten alleine die Vorspeisen gereicht, um satt zu werden, aber die Teller wurden trotzdem zum Hauptgang wieder richtig vollgeladen. Dazu gab’s Sierra Nevada Lager und verschiedene Sorten Ale und Hefeweizen. Als Amerikaner würde ich das jetzt mit “that was pretty good” oder besser noch mit “that was pretty awesome” zusammenfassen.

Ostern!?

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Was für eine Überraschung! Heute ist doch tatsächlich ein Osterpaket aus Deutschland angekommen. Offenbar war jemand der Meinung, dass wir nicht verzichten sollten auf Schokoeier und Osterhasen. Vielen Dank dafür. In freudiger Erwartung haben C und ich uns also durch das Paket gewühlt, um dann ein paar Schokoeier und zwei riesige Pakete Hundeleckerlies vorzufinden. Hundeleckerlies!?!? Frolic und weiß der Teufel was sonst noch. Was ist denn mit unseren Osterhasen? Für die war offensichtlich kein Platz mehr.

Dem Hund hats dafür umso mehr gefallen… und ich bin eh dick genug.

Tobydelicious

Here Comes the Sun

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Liebe Leser, C und ich blicken auf einen schönen und vor allem sonnigen Tag zurück. Endlich wieder Temperaturen um die 20°C! So stellt man sich Kalifornien (meistens zu recht) vor.

So richtig viel gibt es nicht zu berichten. Nachdem wir den halben Tag damit verbracht haben Emails zu schreiben und Dinge zu erledigen, sind Seven, C und ich heute Nachmittag nach Marina zu REI gefahren. Sven brauchte Outdoor-Zeug für Alaska und ich war scharf auf eine Patagonia Weste, die es leider nicht (mehr) im Schlussverkauf gab. Tough luck, ich habe sowieso genug Kram und blieb daher enthaltsam. Nichts zu kaufen muss nicht schwer sein. Außerdem haben C und ich noch unsere neuen Visitenkarten abgeholt, die ich mal schnell mit Inkscape designed hatte – sehr zum Erstaunen von Phil und Sven, die nicht verstehen konnten, wieso jemand Linux auf seinem MacBook verwendet. Tja, Open Source rockt halt und die Karten können sich wirklich sehen lassen.

Vor dem mexikanischen Abendessen mit Tortillas, Garnelen, Rindfleisch und diversen Dips habe es noch geschafft zum Friseur zu gehen. C ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die mexikanische Dame hat sich offenbar große Mühe gegeben. Obwohl ihr Englisch auch nach über 20 Jahren in den USA sehr schlecht war, haben wir uns etwas unterhalten. Wie lange man nach Deutschland fliege und ob es dort schön sei, fragte sie mich interessiert. Schön ja, aber deutlich kälter als hier, antwortete ich. Kaum denkbar, entgegnete sie, Kalifornien sei doch so schrecklich kalt im Winter. Merke, in Mexiko ist es offenbar noch deutlich wärmer als hier. Außerdem wollte sie noch wissen, ob wir in Germany auch mit Dollar bezahlen. Ich habe natürlich auf den Euro verwiesen und Stirnrunzeln geerntet. Insgesamt war der Friseurbesuch ein Erlebnis und zudem sehe ich auch ohne Unmengen an Haarwachs wieder annehmbar aus.

Ich schreibe diesen Blog nicht, um Werbung zu machen, aber wir haben uns vor einigen Tagen einen Kindle Touch besorgt. Ja, der Fire oder ein iPad können natürlich viel mehr, aber für $99 können wir jetzt auch im prallen Sonnenlicht eBooks lesen – sehr von Vorteil hier in Kalifornien. Im Ernst, wir sind begeistert. Die Bedienung ist einfach, die Schriftqualität fast wie auf gedrucktem Papier und der Akku hält ewig. Außerdem kann man sich (z.B. mit Calibre) die RSS-Feeds von populären Webseiten als Dokument auf den Kindle senden lassen. So können wir dann in Ruhe Spiegel Online, den Tagesspiegel, oder diverse Tech-Seiten auf dem Kindle lesen. Das Ding ist einfach cool.