Beginn der Campingsaison

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Endlich ist es wieder soweit: Die Campingsaison ist eröffnet. Seit unserem Ausflug zum Lassen NP im September letzten Jahres waren wir nicht mehr campen. Dieses Wochenende waren wir im Pinnacles Nationalpark, wo es schicke Steinformationen und die mächtigen kalifornischen Kondore zu sehen gibt – bereits zum zweiten Mal. Letztes Jahr quälten uns Temperaturen um die 40°C und wir hatten einen Waschbären im Auto, der sich nach unseren Vorräten erkundigte. Dieses Jahr war es nicht ganz so warm, dafür hatten wir das National Park Weekend erwischt, d.h. freier Eintritt für Jedermann.

Das Auto hatten wir bereits am Donnerstag gepackt, so dass wir am Freitagabend los fahren konnten. Ich hatte eine Woche Square Hackweek hinter mir und gerade mit meiner Hackband zwei AC/DC Songs zum besten gegeben. Dazu gab es ausreichend Bier (man hat ja einen Ruf zu verlieren) und so saß C am Steuer. Wir beide freuten uns auf ein Wochenende in der Wildnis, ohne Internet oder Handyempfang. Und die sollten wir bekommen, aber erst nach einem Stop bei In ‘N’ Out.

Zu unserer Überraschung war der Campingplatz proppenvoll, belegt bis auf den letzten Platz. Naja, so ganz stimmt das nicht, denn oft kommen Leute, die Monate vorher reserviert haben einfach nicht. Deren Plätze bleiben dann leer, d.h. sie werden oft nicht vergeben, denn schließlich wurden sie ja schon bezahlt. Solch einen Platz, gebucht von Familie Lopez, fanden wir dann auch bei unserer Erkundungsfahrt im Dunkeln vor. Wir blieben stehen, sahen auf die Uhr (22.15 Uhr) und beschlossen einfach zu bleiben. Wild campen auf dem Campingplatz. Großartig! C stellte den Van schräg auf die Einfahrt, um noch Platz zu lassen – falls die Mexikaner doch noch kämen. Dann ging es ins Bett. Eine knappe halbe geschah das Undenkbare: sie kamen. Erst mit einem Auto, dann mit dem zweiten. Es wurde laut, aber immerhin machte niemand Stress. Dennoch war die Nacht kurz.

Am morgen gönnten wir uns auf dem Picknick-Bereich ein ordentliches Frühstück mit frischgemahlenen Kaffee von der Square Kaffeebar, der bereits unser Auto eingeduftet hatte. Aber wo würden wir diese Nacht schlafen? Die Antwort ergab sich einfach, wie so oft in diesem Land. Beim Warten auf die Campingplatzverwaltung wurden wir von einer Amerikanerin angesprochen, die uns nach 5 Minuten anbot, auf ihrem Platz zu übernachten. Auch Hinweise darauf, dass wir Deutsche seien und solche Angebote schamlos anzunehmen gedächten, änderten ihre Meinung nicht. Gesagt getan, wir parkten ein, gingen Wandern und bedankten uns abends mit einer Portion Spaghetti und Wein. Wir verstanden uns gut und ich habe das Gefühl, dass wir Sarah wiedersehen werden – in Oakland oder Santa Rosa.

Am nächsten Tag gab es noch eine Wildblumen-Tour und wir sahen zwei Horned Lizards (oder Horny Toads) und einen Kojoten. Es ist unglaublich, wie so ein Wochenende in der phantastischen Natur Kaliforniens die Alltagssorgen verdrängt und Energie spendet. Zum richtigen Urlaubsfeeling fehlte jetzt nur noch ein Stop im Outlet. Gut, dass Gilroy auf dem Heimweg lag. Unser Besuch verbringt in der Regel einen ganzen Tag hier, uns reichten 45 Minuten in drei Läden. Viel haben wir nicht – vielleicht hat es deswegen so viel Spaß gemacht. In Gilroy gibt es nicht nur die Outlets, sondern auch einen Mi Pueblo (stilechten mexikanischen Supermarkt), der auch an Ostersonntag sein Pforten geöffnet hatte. Und so endete unsere Campingwochenende mit Fajitas und Tequila auf dem heimischen Sofa.

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Pinnacles Nationalpark

Grand Budapest Hotel

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Heute waren C und ich im Kino und haben uns Grand Budapest Hotel angesehen. Im Kino erwartete uns gähnende Leere – zu Unrecht. Diesen phantastischen, kurzweiligen und unterhaltsamen Film muss man gesehen haben. Es spricht für sich, dass dieser Film auf der Berlinale vorgestellt wurde, denn hier in den USA wird er keine Kassenrekorde brechen. Das ist umso mehr ein Grund, ihn sich anzusehen!

Ein Tagesausflug in der East Bay

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Dieses Wochenende waren wir fleißig und haben doch vor allem abgeschaltet. Der Samstagmorgen begann etwas unsanft durch das Vorhaben unserer Nachbarn, vor unserem Schlafzimmerfenster einen Flohmarkt aufzubauen, um ihren Scheiß zu verkaufen, der seit Wochen unsere gemeinsame Garage zumüllt. Gut, eigentlich ja eine geniale Idee, wie von diesen beiden Kloppis auch nicht anders zu erwarten. Aber muss es denn um 8 Uhr morgens sein? Wir waren also früh auf den Beinen, um uns dem Brotbacken zu widmen. Nachdem der Teig fertig geknetet war, gingen wir erstmal um den örtlichen Friedhof joggen, von dem man eine herrliche Aussicht auf die East Bay hat.

Das Brot gabs zum Frühstück und es schmeckte richtig gut. Es gibt doch nichts besseres, als ein frischgebackenes Brot mit Butter – vor allem, wenn man es selber gebacken hat. Lecker! Als nächstes holten wir unseren neuen, vor 7 Wochen bestellten Ledersessel für Cs Leseecke im Wohnzimmer ab. Dort sitzt sie nun und liest in einer Zeitschrift, während ich alleine auf der Couch tippe. Im Anschluss an die Möbelaktion hatten wir noch etwas Shopping eingeplant. Unsere künftigen Besucher dürfen sich darüber freuen, dass 10 Minuten entfernt, in einer Mini-Fußgängerzone, nicht nur einige Markenläden beheimatet sind, sondern auch Ross und Marshalls – direkt nebeneinander. Im Anschluss an das Power-Shopping nutzten wir das gute Wetter, um einen Hike in einem vulkanischen Teil der East Bay zu machen, wo wir bisher noch nicht waren – in Fliflops. Abends wurde lecker gekocht und das neue Ikea Kallax Regal aufgebaut, das wir schon am Freitag gekauft hatten. Apropos Freitag, nach Ikea hatte es uns noch in einen Irish Pub in Berkeley verschlagen, wo es leckeres Guinness und eine ordentliche (irische) Pizza gab. Plus Livemusik. Leider, denn die erste Band war so schlecht, dass nicht nur die Milch durch ihr mittelalterliches Geheule sauer wurde, sondern ich auch echt üble Magenprobleme bekam. Am Guinness wird es ja nicht gelegen haben.

Am Sonntag stand ein Tagesausflug auf dem Programm. Einmal nach Port Costa, Martinez, Benicia und zurück. Einfach mal als richtiger Touri unterwegs sein, neue Orte erkunden, etwas wandern und mittags irgendwo einkehren. So lässt es sich leben. Vor allem, da wir im Landesinneren mit Temperaturen von bis zu 28° und strahlendem Sonnenschein verwöhnt wurden. Port Costa ist ein netter, sehr verschlafener Ort mit ein paar Cafés, Restaurants und einer Kneipe. Eine Gruppe Harleyfahrer war in dem Ort eingefallen und hatte diese in Beschlag genommen. In Martinez dominierten die Speicher der dort ansässigen Raffinerie von Shell, aber es gab einen netten Wanderweg in den Hügeln, mit traumhaften Ausblicken auf die Straße von Carquinez, die in die San Francisco Bay mündet. Nach einem schnellen Mittagssnack beim Mexikaner fuhren wir noch über die Brücke nach Benicia, einem schmucken Retortendorf mit einer gut gefüllten Marina. Besonders erwähnenswert: Ein Asiate versuchte, uns einen Espresso mit etwas Milchschaum als Cappuccino zu verkaufen. Der Kaffee war ungenießbar und wurde auch nach der Bitte um etwas Milch nicht besser. Als wir genervt die Rechnung verlangten, bot uns die Eigentümerin den Kaffee aufs Haus an. Nett, aber wir hatten genug, gingen und gönnten uns stattdessen ein Stück Kuchen in der european bakery nebenan.

Irgendwie ist es doch ganz gut, dass wir nach Oakland gezogen sind. Die East Bay hat viel zu bieten und wir haben hier in 2 Monaten schon mehr gesehen, als in den anderthalb Jahren davor. Weiter so!

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Port Costa

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Eis und Knarre

Showdown am Alamo Square

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Die Startupkultur von San Francisco sieht vor, dass Teams in wiederkehrenden Abständen die Arbeit ruhen lassen müssen, um zusammen Zeit zu verbringen und Quatsch zu machen. Das letzte Offsite unseres Payment-Teams lag schon eine Weile zurück (wir hatten Bierhähnchen gekocht und dann zusammen gegessen). Letzten Dienstag war es dann endlich wieder soweit. Nach einem halben Tag Arbeit wurden wir genötigt das Büro zu verlassen, um an einem Agentenspiel teilzunehmen – einer Mischung aus Schnitzeljagd und Rambo. Wieso Rambo?

Nachdem wir per Münzwurf auf dem Android-Telefon (mit Hilfe einer entsprechenden App) des Organisators in zwei Teams eingeteilt wurden, bekam jeder eine Pistole und drei Schuss bestehend aus Styroporprojektilen (siehe Foto). Die Ausgangslage war klar: ein Team musste das andere Team daran hindern, an einem bestimmten Ort einen Gegenstand zu übergeben und dann erfolgreich an einem zweiten Ort abzuliefern. Spieler konnten durch Treffer mit den Styorporkugeln aus dem Spiel genommen werden. Das alles fand mitten in San Francisco statt.

Und so zogen wir rennend durch die Stadt,  beschossen wir uns auf dem Rathausplatz und am Alamo Square. Unbeteiligte versuchten wir natürlich zu schonen, aber es gelang uns nicht immer. Es ist schon ein komisches Gefühl, mit einer (Spielzeug-) Waffe durch eine amerikanische Stadt zu rennen, aber die Passanten störten sich überhaupt nicht an unserem Spiel. “Aha, da sind wieder diese Programmierer die kostenloses Mittagessen bekommen und sich mit Spielzeugwaffen bekämpfen, um den Jobstress loszuwerden”. Schon klar.

Zwei Dinge sind mir aufgefallen. Erstens, es hat einen Mordsspaß gemacht. Ich bin eigentlich durch mit Knarren und Kriegsspielen, aber bei schönsten Sonnenschein dem Lieblingskollegen einfach mal so richtig einen überzubraten bringt Bock. Zweitens, bei den Strategievorbesprechungen drängelten sich immer die Produktfuzzis in den Vordergrund, ohne eine Strategie parat zu haben. Frei nach dem Motto “just do it”. Das schien aber auch Niemanden zu stören. Richtig, es denkt ja hier auch sonst keiner um die nächste Ecke. Warum sollte das also beim Kriegsspiel anders sein?

Nach getaner Arbeit waren wir dann noch zusammen ein Hipster-Eis essen, das an Ort und Stelle angerührt und dann mit Flüssigstickstoff zu Eis gekühlt wurde – frisch gemacht, sozusagen. Danach ging es zum Abendessen zum Thai. Ist schon hart, das Leben als Nerd.

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Backe, backe… Brot!

Ein ganz normales kalifornisches Wochenende

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Freitag, 16 Uhr. Square trifft sich zum wöchentlichen All-Hands-Meeting. Es gibt Bier, Wein und Häppchen. Danach gehen die meisten Kollegen nach Hause. Ich mache noch weiter bis 18.30 Uhr, dann treffe ich C zu Hause. Wir schwingen uns auf unsere Fahrräder und werfen uns ins Getümmel, denn es ist der erste Freitag im April. Und jeden First Friday steigt ein Straßenfest auf der Telegraph Avenue in Oakland. Es gibt Livemusik und Food-Trucks, es werden Modeschauen abgehalten und selbstgemachter Schmuck verkauft. An einem Stand gibt es Brillen mit Holzgestellen, ein anderer verkauft Mode aus einem Bus heraus. Es ist abgefahren hier – und cool. Wir besorgen uns ein Bier im Telegraph Biergarten. Dort wird auch Stiegl verkauft. Angeblich aus Bayern, dabei ist es aus Österreich. Bayern sells. Ich versuche mit dem Bier in der Hand zurück auf das Straßenfest zu gelangen und werde vom schwarzen Ordner aufgehalten. Aha, soweit geht die Freizügigkeit dann doch nicht. C hat Lust auf Pizza, aber der einzig passende Foodtruck ist schon ausverkauft. Scheint ja gut gewesen zu sein. Wir fahren stattdessen in die College Avenue, in den Norden von Oakland, um bei Zachary’s (einer Institution) eine Chicago-style stuffed pizza zu essen. Lecker, auch wenn es eher Pizza-Pie ist und mit einer italienischen Pizza nichts mehr gemein hat. Aber das hat ja auch niemand behauptet.

Samstagmorgen. Nach dem Ausschlafen gibt es es frisches Baguette – selbstgemacht und lecker. Wir haben genug von den Zusätzen im hiesigen Brot und beginnen ein Wochenende des experimentierfreudigen Brotbackens. Die Sonne scheint und wir wollen draußen sein. Also Fahrradträger ans Auto geschraubt, Räder drauf und los geht es zum Camp Tamarancho, wo angeblich die besten Singeltracks der Bay Area locken sollen. Wir parken in Fairfax und fahren den Berg hinauf zum Eingang ins Camp, das von Pfadfindern betrieben wird. Dort werden wir dann daran erinnert, dass ein Tagespass für $5 Pflicht ist. Dummerweise wird der hier nicht verkauft, aber wozu hat man iPhone und Kreditkarte? Jetzt aber ab auf die Piste. Es ist matschig und sehr anspruchsvoll. Ich fahre fast alles, C sind die groben Steine, Senken, Wurzeln, Sturzbäche etwas zu viel. Dennoch: Sie schlägt sich super. Ich bin begeistert, auch wenn wir beide nach 3h auf der Piste aussehen als ob wir bei Milka in der Schokoladenfabrik arbeiten würden – und es dort eine Explosion gegeben hätte. Tamarancho ist für Mountainbiker der Himmel auf Erden. Abends wird gegrillt: Steak und Reissalat. Dummerweise gibt die Gasflasche den Geist auf. In Deutschland hätte ich die Pfanne heraus geholt, aber nicht hier. Ab ins Auto und zu Safeway, um die leere Flasche gegen eine neue zu tauschen. Das funktioniert auch um 21 Uhr noch bestens.

Am Sonntag frühstücken wir Croissants und Baguette in der Sonne und beschließen Surfen zu gehen. Es ist Monate her, dass wir uns in die Fluten geworfen haben. Also Bretter ins Auto und ab nach Pacifica, wo uns Hunderte am Strand und im Wasser bereits erwarten. Aber erstmal braucht es einen Parkplatz. Nur gut, dass Surfer unter sich zusammen halten. Nach etwas Quatschen und Warten bekommen wir einen Parkplatz und das noch gültiges Parkticket gleich dazu. Das Wasser ist gar nicht so kalt (wahrscheinlich 12-14°C) und mit Neoprenanzug gut auszuhalten. Die Wellen sind wild und kommen in kurzen Abständen. Das macht es nicht einfacher raus zu paddeln. Wir beziehen ordentlich Prügel und spielen Waschmaschine, bevor wir dann doch ein paar Mal schön aufstehen und die ein oder andere Welle reiten können. Und C sieht einfach hinreißend aus in ihrem Neopren – ein richtiges Board-Babe. Um 17 Uhr ist Schluss und ich kaufe noch eine $30 Flasche Wein für $10 bei Grocery Outlet. Den gibt es abends mit Thunfischsalat (nicht selbst gefangen) und selbstgebackenem Roggenbrot.

Das ist unser Leben!

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Ein Abend in Oakland