Dieses Wochenende waren wir fleißig und haben doch vor allem abgeschaltet. Der Samstagmorgen begann etwas unsanft durch das Vorhaben unserer Nachbarn, vor unserem Schlafzimmerfenster einen Flohmarkt aufzubauen, um ihren Scheiß zu verkaufen, der seit Wochen unsere gemeinsame Garage zumüllt. Gut, eigentlich ja eine geniale Idee, wie von diesen beiden Kloppis auch nicht anders zu erwarten. Aber muss es denn um 8 Uhr morgens sein? Wir waren also früh auf den Beinen, um uns dem Brotbacken zu widmen. Nachdem der Teig fertig geknetet war, gingen wir erstmal um den örtlichen Friedhof joggen, von dem man eine herrliche Aussicht auf die East Bay hat.
Das Brot gabs zum Frühstück und es schmeckte richtig gut. Es gibt doch nichts besseres, als ein frischgebackenes Brot mit Butter – vor allem, wenn man es selber gebacken hat. Lecker! Als nächstes holten wir unseren neuen, vor 7 Wochen bestellten Ledersessel für Cs Leseecke im Wohnzimmer ab. Dort sitzt sie nun und liest in einer Zeitschrift, während ich alleine auf der Couch tippe. Im Anschluss an die Möbelaktion hatten wir noch etwas Shopping eingeplant. Unsere künftigen Besucher dürfen sich darüber freuen, dass 10 Minuten entfernt, in einer Mini-Fußgängerzone, nicht nur einige Markenläden beheimatet sind, sondern auch Ross und Marshalls – direkt nebeneinander. Im Anschluss an das Power-Shopping nutzten wir das gute Wetter, um einen Hike in einem vulkanischen Teil der East Bay zu machen, wo wir bisher noch nicht waren – in Fliflops. Abends wurde lecker gekocht und das neue Ikea Kallax Regal aufgebaut, das wir schon am Freitag gekauft hatten. Apropos Freitag, nach Ikea hatte es uns noch in einen Irish Pub in Berkeley verschlagen, wo es leckeres Guinness und eine ordentliche (irische) Pizza gab. Plus Livemusik. Leider, denn die erste Band war so schlecht, dass nicht nur die Milch durch ihr mittelalterliches Geheule sauer wurde, sondern ich auch echt üble Magenprobleme bekam. Am Guinness wird es ja nicht gelegen haben.
Am Sonntag stand ein Tagesausflug auf dem Programm. Einmal nach Port Costa, Martinez, Benicia und zurück. Einfach mal als richtiger Touri unterwegs sein, neue Orte erkunden, etwas wandern und mittags irgendwo einkehren. So lässt es sich leben. Vor allem, da wir im Landesinneren mit Temperaturen von bis zu 28° und strahlendem Sonnenschein verwöhnt wurden. Port Costa ist ein netter, sehr verschlafener Ort mit ein paar Cafés, Restaurants und einer Kneipe. Eine Gruppe Harleyfahrer war in dem Ort eingefallen und hatte diese in Beschlag genommen. In Martinez dominierten die Speicher der dort ansässigen Raffinerie von Shell, aber es gab einen netten Wanderweg in den Hügeln, mit traumhaften Ausblicken auf die Straße von Carquinez, die in die San Francisco Bay mündet. Nach einem schnellen Mittagssnack beim Mexikaner fuhren wir noch über die Brücke nach Benicia, einem schmucken Retortendorf mit einer gut gefüllten Marina. Besonders erwähnenswert: Ein Asiate versuchte, uns einen Espresso mit etwas Milchschaum als Cappuccino zu verkaufen. Der Kaffee war ungenießbar und wurde auch nach der Bitte um etwas Milch nicht besser. Als wir genervt die Rechnung verlangten, bot uns die Eigentümerin den Kaffee aufs Haus an. Nett, aber wir hatten genug, gingen und gönnten uns stattdessen ein Stück Kuchen in der european bakery nebenan.
Irgendwie ist es doch ganz gut, dass wir nach Oakland gezogen sind. Die East Bay hat viel zu bieten und wir haben hier in 2 Monaten schon mehr gesehen, als in den anderthalb Jahren davor. Weiter so!