Der Kleine Unterschied – Teil 4: Wichtig sein
So wird man als deutscher Dr.-Ing. an einer amerikanischen Uni begrüßt (University of California in San Diego).
So wird man als deutscher Dr.-Ing. an einer amerikanischen Uni begrüßt (University of California in San Diego).
Hallo Leute,
nachdem C vorgestern endlich mal wieder einen neuen Blogeintrag geschrieben hat und Euch alle über die Stromsituation hier bei uns zu Hause informiert hat, melde ich mich jetzt mal wieder. Neben den vielen, vielen Glückwünschen zum Geburtstag, über die ich mich sehr gefreut habe, gab es auch Anregungen, den Blog nicht einfrieren zu lassen. Natürlich nicht! Denkt Ihr im Ernst, ich blogge seit Januar regelmäßig, um jetzt einfach still und heimlich aufzuhören? Meint Ihr, mir ist nicht nicht bewusst, das wir hier Eure Träume leben und Ihr wissen wollt was da so passiert? Na also. Aber mal in Ernst, die letzten Tage und Wochen waren sehr turbulent. An meinem Geburtstag habe ich mehr gearbeitet als gefeiert. Aber C hat mir einen wunderbaren Kuchen gebacken und mich mit tollen Geschenken überrascht. Abends waren wir bei einem guten Thai in San Francisco essen. Ich beantworte auch garantiert alle Geburtstagsemails und Facebook-Nachrichten, aber habt bitte etwas Geduld.
Also, was ist los hier? Am Donnerstag war Thanksgiving. Wir waren bei Mike, meinem Chef, eingeladen und hatten ein richtig amerikanisches Turkey-Dinner mit interessanten, offenen und netten Leuten – die meisten aus Europa. Mike wohnt in den Santa Cruz Mountains, ca. 45 Minuten Fahrt durch enge Bergstraßen von Palo Alto entfernt, in einer richtigen Blockhütte mit Blick ins Tal. Es ist traumhaft dort und wir wurden sehr gut von der ansonsten eher eingeschworenen Thanksgiving-Gruppe aufgenommen.
Thanksgiving ist aber aus einem anderen Grund auch etwas sehr besonderes hier. Gestern war Black Friday und da wird “traditionell” geshopped wie blöde. Walmart hatte die ganze Nacht auf und vermeldete Rekordumsätze, andere Läden öffneten “erst” um 4 Uhr morgens und sahen sich einer Horde wilder amerikanischer Shopping-Junkies ausgesetzt. Es ist verrückt. Hier kaufen schon so immer alle ein, aber gestern war Wahnsinn – auch bei Bonobos.
Wir erwarten unseren Tag des Jahres am Montag. Dann ist nämlich Cyber Monday. Während am Black Friday die Zahlen der Einzelhändler von tiefrot zu schwarz wechseln, ist Cyber Monday der Tag des eCommerce. Spätestens jetzt sollte Euch dämmern warum ich in letzter Zeit so wenig geblogged habe. Unser Projekt bei Pivotal Labs ist am Mittwoch ausgelaufen. So richtig fertig und gut getestet ist es dennoch nicht. Wen wundert’s? Hier ist halt doch nicht Alles anders. Meine Kollege Montague (Monte) und ich arbeiten seitdem unter Hochdruck, um die letzten Fehler zu beseitigen. Gleichzeitig testen wir mit echten Kunden, wie deren Eindruck ist. Gestern war ich (natürlich) Teil des Black Friday Kern-Teams und war von 7 Uhr bis 20:45 Uhr im Büro. Jetzt weiß ich, wie sich das Leben eines Unternehmensberaters anfühlt. Das schlaucht gehörig und dabei habe ich noch Glück, denn die üblen Fehler lagen bisher nicht in meinem Bereich. Egal, am Montag erwarten wir noch einmal den dreifachen Umsatz von gestern und ich werde bereits um 6 Uhr am Start sein.
Soviel erstmal aus Kalifornien. Ich setze mich jetzt etwas in den Garten. Die Sonne scheint und wir haben 20 Grad. Ihr fehlt uns alle und wir denken oft an Berlin. Danke fürs Lesen und bis bald!
Unter Strom
Wie Ihr alle wisst, liegt mir die Stromversorgung der Zukunft sehr am Herzen. Wenn es nach mir geht, soll sie hoch effizient, erneuerbar und teuer sein, damit alle wenig verbrauchen. Aber was bedeutet das im täglichen Leben? Ich will wissen, wo mein Strom herkommt, wieviel ich verbrauche und wo ich sparen kann. Und da macht sich wieder der Kleine Unterschied bemerkbar, vor allem in Kalifornien.
Beim Umzug nach San Bruno stand er dann direkt bei uns im Garten, der Kleine Unterschied. Wo der Strom herkommt, sieht man auf dem 1. Foto. Naja, zumindest, wie er zu unserem Haus kommt. Uns hat das sofort an Rumänien erinnert (sorry, Dude R). Ansonsten kommt der Strom in Kalifornien (ja, ich weiß, aus der Steckdose, auch die sieht anders aus, s. 2. Foto) zu ca. 17% aus Erneuerbaren, 53% aus Gas, 14% Wasserkraft, 15% aus Atomkraft und der Rest aus Kohle (2011). Die Atomkraftwerke sind zur Zeit in Wartung und weil Gas so billig ist, wird das wohl vorerst auch so bleiben.
Wir sind nun stolze Besitzer eines Smart Meters (ja, auch da der Kleine Unterschied). Den seht Ihr auf dem 3. Foto. Der ist so schlau, dass er genau weiß, wann wir wieviel Strom verbrauchen. Und das können wir uns dann auch im Internet ansehen (nicht in Echtzeit, aber 24h später). Das ist ganz spannend und man sieht wirklich, wann wir Wäsche waschen (sonntags), dass unser Stromverbrauch nichts mit der Temperatur draußen zu tun hat und wir Anfang November auf Hawaii waren. So macht der Kleine Unterschied Spaß, auch der Strommast, denn auf dem spielen immer die verrückten Eichhörnchen.
+++ Sind gut angekommen +++ Hula Empfang am Flughafen +++ es ist warm +++ gestern Sonne, heute Wolken +++ waren bereits im Ozean baden und schnorcheln +++ hier gibt es viele Palmen und tolle Blumen +++ die Insel sieht aus, als sei gerade ein Vulkan ausgebrochen +++ überall schwarzes Lavagestein +++ gestern waren wir in einer Lavahöhle baden, die mit Frischwasser gefüllt war und tief in den Fels hinein ging +++ Phil und Jack haben gestern 3 große Mahi Mahi gefangen +++ Bitte selber googlen was das ist +++ Der Fisch war lecker, aber jetzt stinkt es in der Wohnung +++ Morgen erkunden wir die Insel +++ Ich möchte den Vulkan sehen +++ das Internet ist super langsam hier, daher gibt’s erst später Bilder