Zu Hause im Regen
Aloha Freunde. Wir sind wieder zu Hause in Kalifornien und haben ein 4-tägiges Thanksgiving Wochenende hinter uns. Jetzt ist es wirklich nicht mehr lang bis Weihnachten. Zeit durchzuatmen. Nächstes Wochenende ist die Square Weihnachtsfeier—unsere 7. In zwei Wochen und zwei Tagen sitzen wir schon in einem Flugzeug nach Frankfurt, und dann Berlin.
Kauai war natürlich wieder phantastisch. Es hat zwar jeden Tag geregnet, aber meistens waren die Schauer intensiv und kurz. Wir haben das Beste daraus gemacht und sind jeden Tag mit unserem Ford Mustang Cabrio offen gefahren, denn warm war es natürlich trotzdem. Am letzten Abend waren wir in einem von Einheimischen gerne besuchten Fischrestaurant essen und trauten plötzlich unseren Ohren nicht: Am Nachbartisch unterhielten sich zwei Familien über den neuen Tesla Cybertruck. „Schusssicherer Stahl“, meinte der eine Typ. „So hässlich, dass er schon wieder cool ist“ meinte seine Frau. Der Cybertruck war diese Woche vorgestellt worden und natürlich zerriss sich das gesamte Internet das Maul über das futuristische Design und den Fauxpax mit der Glasscheibe. Aber ich hätte im Traum nicht daran gedacht, dass der Cybertruck auf Kauai Gesprächsthema sein würde. Weiter weg von der Silcon Valley Blase geht kaum. Tesla ist im Mainstream angekommen. Ich finde des Design übrigens mutig, aber durchaus gelungen.
Zu Hause erwartete uns vor allem… mehr Regen. Am Lake Tahoe hat es endlich angefangen zu schneien. In Kirkwood liegt bereits ein Meter Schnee. Und es soll die ganze Woche weiter regnen (allerdings auch wärmer werden). So wie es aussieht, müssen wir vielleicht noch vor Weihnachten in die Berge, um die Skisaison einzuläuten. Unser ursprüngliches Ziel, im Winter in unserem Sprinter schlafen zu können, haben wir allerdings nicht erreicht. Obwohl die Wände fast komplett isoliert und beinahe fertig verkleidet sind, ist es natürlich nachts ohne Heizung viel zu kalt. Daher haben wir den Einbau der Truma Gasheizung als nächsten Meilenstein ausgemacht. Dieses Wochenende haben wir den Wandkamin installiert. Dafür mussten wir ein 83mm Loch in die Seite des Sprinter fräsen—nicht das erste Loch, das wir in das Auto gebohrt haben, aber mit Abstand das größte. Ich muss zugeben, mir war richtig mulmig zumute, als ich die Lochfräse ansetzte. Es hat auch fast eine Minute gedauert, um durch das Blech zu schneiden. Dann allerdings gab es kein zurück mehr. C feilte die Kanten glatt und dann lackierten wir den nackten Stahl mit Rostschutz. Das Wetter war natürlich nicht optimal. Ein Schauer jagte den nächsten. Es wäre wahrscheinlich vernünftiger gewesen, die Arbeit zu unterbrechen, aber wir wollten vorankommen. In der Dunkelheit klebten wir eine Plastiktüte über das Loch am Auto und ließen es über Nacht trocknen.
Heute morgen machten wir dann kurzen Prozess. Wandkamin an das Auspuffrohr montiert (Truma ist genial, sie nutzen ein Doppelrohr, um über denselben Ausgang frische Luft anzusagen und Abgase auszustoßen), mit dem Dichtgummi versehen, innen einen Holzrahmen mit Dichtmasse platziert und festgeschraubt. Die Konstruktion ist dicht und sieht gut aus. Jetzt können wir endlich die letzten Wände im Sprinter zu machen und dann anfangen den Schrank für die Heizung und den Kühlschrank zu bauen. Ein großes Stück weiter verkleidet haben wir heute bereits. Es ist immer noch ein weiter weg, bis die Gasanlage steht, aber wir kommen voran.
Zu Thanksgiving gab es bei uns dieses Jahr übrigens keinen Truthahn. Wir haben Nudeln selber gemacht und dann versucht am Black Friday (den gibt es jetzt auch endlich bei Euch, gell?) bei Costco einen Bio-Truthahn zum Schnäppchenpreis zu erstehen—so wie letztes Jahr halt. Dieses Jahr hat es nicht geklappt. Die Vögel wollten noch immer den vollen Preis. Vielleicht waren wir zu früh dran, vielleicht hat Costco besser geplant—wir wissen es nicht. Uns war es egal, wir haben stattdessen die restlichen Nudeln mit Sockeye Wildlachs vom Grill in Sahnesoße veredelt.