VW kommt

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Nach Jahren der Tesla-Dominanz im Bereich Elektrofahrzeuge, kommt jetzt der erste konventionelle Platzhirsch in die Gänge. Seit einigen Wochen ist der VW id.4 in Kalifornien zu haben und unser Nachbar gegenüber hat gleich zugeschlagen. Wir haben das Auto noch vor seiner Frau zu sehen bekommen und unser erster Eindruck war sehr positiv.

Zuerst einmal sieht der id.4 in Natura deutlich schicker aus, als auf den Bildern, die ich bisher gesehen habe. Und er sieht aus wie ein Elektroauto, nicht wie ein umgebauter Benziner. Unser Nachbar behauptet die Fahrzeuge seien den Händlern quasi aus den Händen gerissen worden. Kein Wunder bei einem Preis unter $45k (bei $9k Förderung) und einer Reichweite von ca. 250 Meilen (400 km). Wie alle Elektroautos bietet der id.4 viele Platz und der SUV-Look kommt natürlich hier in den USA besonders gut an. Den id.3 gibt es hier gar nicht erst zu kaufen: zu klein und zu Golf-mäßig. Die Verarbeitung ist VW-typisch solide, allerdings sind uns die elektrischen Türgriffe aufgefallen, die einen pfiffigeren Eindruck machen, als beim Tesla Model 3 und Y.

Insgesamt ist der VW id.4 also ein gelungenes Elektrofahrzeug und man sieht ihn in der Tat immer öfter auch auf den Straßen Kaliforniens. Wir selber fahren ja seit 4 Jahren Tesla und sind nach wie vor begeistert, aber wir sind auch froh, dass die deutschen Autobauer endlich nachziehen—auch wenn natürlich bei der Software und Batterietechnik Tesla noch die Nase vorn hat. Dafür Punkten VW, Porsche, Audi, Mercedes und BMW eben mit der Strahlkraft ihrer Marken, die auch nach Jahren der Tesla-Dominanz in diesem Segment nichts von ihrer Wirkung verloren hat. Dass das funktioniert und auch neue Käufer dazu bewegt, sich endlich ein Elektrofahrzeug anzuschaffen, zeigt das Beispiel unseres Nachbarn. Und es wird auch Zeit: Elektroautos sind alltagstauglich. Viel Glück, id.4!

Top of the World

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Letztes Wochenende war aufgrund des amerikanischen Nationalfeiertages ein langes 3-Tagewochende. Wir haben es in den Bergen um den Sonora Pass verbracht. Um das Wochenende voll zu nutzen, sind wir bereits am Freitagabend losgefahren und haben dann in der Nähe des Ortes Sonora wild übernachtet. Es war heiß und unser Fan lief die ganze Nacht. Nach einem schnellen Frühstück mit Latte Macchiato in Twain Harte ging es dann in die Berge. Wir schlugen relativ früh unser Camp im Eureka Campground, in der Nähe von Dardanelles und direkt an einem wunderbaren Gebirgsbach, auf. Von dort wanderten wir zum Kennedy Meadows Relief Reservoir—7 Meilen, 3,5h und 370 Höhenmeter. Nach ein paar Regentropfen klarte es auf und wir erlebten eine wunderbare Wanderung durch die Granitlandschaft der High Sierra. Das Reservoir war gut gefüllt und das klare Wasser lud zum baden ein. Nachdem wir uns einen Weg durch das Dickicht hinunter zum Wasser gebahnt hatten, sprangen wir ins kühle Nass. Es war kalt, aber herrlich erfrischend. Zurück im Camp genossen wir den Abend ohne Handyempfang und Internet, kochten eine leckere Suppe mit Wursteinlage und gingen früh schlafen.

Am nächsten Morgen fassten wir schnell den Entschluss, den Campingplatz zu verlassen und unser Glück mit Wildcampen zu versuchen. Vorher stand aber noch eine Mountainbiketour zum Leavitt Lake an. Der Weg dorthin war kurz, nur knapp 2,8 Meilen, aber felsig und steil. Wir waren weit und breit die einzigen auf dem Rad. Immer wieder kamen uns in schwerem Gelände von Pickups entgegen. Die Höhe von fast 3000m war gnadenlos. Immer wieder mussten wir absteigen und verschnaufen. Als wir den See endlich erreichten, waren wir dann auch etwas stolz auf uns. Und plötzlich waren die Anderen neidisch, als wir mit unseren Bikes um den See fuhren, einen netten Strand fanden und dann in den See sprangen. Die Angler um uns herum sahen interessiert zu, was C zu dem Spruch, “Angler sind doch eh alles Spanner, oder?” verleitete.

Die Nacht verbrachten wir dann in 3000m Höhe direkt auf einem Bergkamm. Ohne Allradantrieb wären wir niemals dort hinauf gekommen, aber dafür haben wir ja unseren 4×4 Sprinter gekauft. Die Aussicht von unserem Plätzchen war atemberaubend. Auf der einen Seite konnten wir den Sonora Pass und auf der anderen Seite die Wüste Nevadas sehen. Der Wind pfiff bis die Sonne untergegangen war. Dann wurde es abrupt still. Wir genossen den Abend, tranken Bier und Wein und kochten dann eine Portion Nudeln. Außerdem standen Spatengänge an. Und ich kann Euch sagen, wenn man beim Schei*en außer Atem kommt, muss man ganz schön weit oben sein. Egal, das ist Abenteuer pur, und für solche Momente leben wir. Dieses Wochenende fühlte sich einfach nur an wie Urlaub. Wir waren mit unserem Sprinter unterwegs, gingen auf Wanderungen oder Mountainbiketouren und hatten die ganze Zeit Bombenwetter. Was kann es besseres geben?