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Horseschoe Bend

Angel’s Landing

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Der Zion Nationalpark war uns von unseren Freunden Bernd und Anna besonders ans Herz gelegt worden. Dort sei es beeindruckender als im Grand Canyon, meinten sie.

Uns empfängt der Nationalpark erstmal mit Regen. Das sind keine guten Bedingungen, um seine Hauptattraktion zu erkunden: die Narrows. Als Narrows wird die engste Stelle des Canyons bezeichnet, wo man von seinen Felsen praktisch eingeschlossen ist. Es führt nur ein Weg hinein: eine Wanderung im Wasser des Flusses, der den Zion Canyon geformt hat. Zu dieser Jahreszeit ist der Park nur mit Shuttle-Bussen zugänglich. Und so werden wir im Bus Zeugen davon, wie der harmlos wirkende Fluss, gespeist vom Regen, innerhalb von Minuten auf das zigfache seiner eigentlichen Größe anschwillt und alles mitreisst, was nicht niet- und nagelfest ist. Flash-Flood nennt man so etwas hier in den USA. Wanderer in den Narrows werden abgeschnitten und müssen sich auf Inseln und Steine retten. Es grenzt beinahe an ein Wunder, dass dort niemand verletzt wird. An Wandern ist heute nicht mehr zu denken, also machen wir es uns in unserem Camper gemütlich.

Der nächste Tag ist dagegen traumhaft sonnig. Wir haben uns entschieden zum Angel’s Landing aufzusteigen. Das soll eine der härtesten Touren im Park sein, mit einem Ende, das es in sich hat. Um den Gipfel zu erreichen, muss man auf dem Rücken des Felsens auf schmalsten Routen klettern – direkt am Abgrund. Die Wanderung ist dann weitaus weniger anstrengend als erwartet. Das letzte Stück aber hat es in der Tat in sich. Die schmalste Stelle ist nur einen knappen Fuß (30cm) breit. Dafür geht es auf beiden Seiten mehrere hundert Meter ins Verderben. An den engsten und steilsten Passagen gibt es Metallketten oder Geländer, die das Klettern deutlich erleichtern. Die Menschenmassen hingegen machen es nicht einfacher. Ständig müssen wir warten, bis es weiter geht. Dennoch ist diese Wanderung einfach atemberaubend, nicht nur wegen des tollen Ausblicks, den man vom Gipfel aus auf den Canyon hat. Angel’s Landing, das ist Abenteuer pur.