Permanent Residents

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Plötzlich ging alles Schlag auf Schlag. Vor zwei Wochen haben wir endlich unsere Green Cards bekommen – zwei Jahre nachdem Square den Antrag für mich gestellt hat und fast vier Jahre nachdem unser Kalifornien-Abenteuer begonnen hat. Jetzt sind wir permanent residents und können uns in den USA frei bewegen, arbeiten wo wir wollen und vor allem müssen wir bei der Einreise in die USA nicht mehr in die Schlange mit den Touristen. Die Green Card bedeutet also vor allem ein Stück Freiheit und Sicherheit, obwohl sich unmittelbar erstmal wenig ändert – außer für C, die jetzt nicht mehr an ihren Arbeitgeber gebunden ist, der bisher unser Visum hier gesponsert hat. 

Ich muss zugeben, es war schon ein unglaubliches Gefühl, als wir die Umschläge geöffnet hatten und die tatsächlich grünen Karten erstmals in den Händen hielten. Dazu gab es eine Urkunde, die uns formell in den USA willkommen hieß: “It is with great pleasure that we welcome you to permanent resident status in the United States”. Bei dieser freundlichen Begrüßung kann man fast vergessen, wie schwer es ist, in dieses Land zu gelangen. Außerdem gab es eine nette Begleitbroschüre, um uns die ersten Schritte im neuen Leben zu erleichtern: “welcome to the United States – a guide for new immigrants”. Darin wird unter anderem beschrieben, wie man seine Steuern zu erklären hat, einen Führerschein machen kann, eine Wohnung findet und, nicht zuletzt, wo man Hilfe für die Jobsuche bekommen kann. Das Department of Homeland Security ist offenbar sehr an unserem Wohlergehen interessiert.

Die Green Card ist der erste Schritt zur Staatsbürgerschaft. Noch 5 Jahre und wir können (endlich) US-Amerikaner werden. Dumm nur, dass weder C noch ich ernsthaft daran Interesse haben. Aber es ist schön zu wissen, dass wir jetzt dazu gehören, angekommen sind und endgültig selber entscheiden können, was wir tun und lassen.

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Olympic Nationalpark

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Columbia River Gorge und Mt. Rainier

Weitere Abenteuer im Pacific Northwest

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Vom Crater Lake ging es am Mount St. Helens vorbei, einem Vulkan der zuletzt 1980 ausgebrochen ist und dabei einen Großteil seines Kraters gesprengt hat, und dann weiter zum Columbia River, der natürlichen Grenze zwischen Oregon und Washington. Der einst unberechenbare Fluss ist mittlerweile gestaut und damit zu einem Mekka für Wassersportler geworden. Überall wimmelte es von kleinen, unabhängigen Brauereien und netten Restaurants, vor allem in Hood River, einem netten Ort, den man nicht verpassen sollte. Das Highlight in Punkto Aktivitäten war eine Wanderung durch ein Flussbett, über Baumstämme und Steine, bis zum Wasserfall der Quelle. An einigen Stellen stand uns das Wasser zwar nicht bis zum Hals, aber bis zur Brust!

Nach einer lauten Nacht direkt an den Bahngleisen fuhren wir am nächsten Tag über die Bridge of the Gods, eine beeindruckende Stahlkonstruktion, nach Washington hinüber. Hier endete das Abenteuer der Heldin aus Wild, die monatelang den Pacific Crest Trail gewandert war. Unser nächstes Ziel war der Mount Rainier, mit 4.392m der höchste Berg der Cascade Bergkette. Und wir wurden nicht enttäuscht. Der Berg war atemberaubend. Wir wanderten einige Stunden entlang seiner Flanken und bestaunten die Gletscher, ohne auch nur annähernd in die Nähe des Gipfels zu kommen. Wer weiß, Rainier, vielleicht kommen wir eines Tages wieder, um dich zu besteigen. Weiter ging es nach Seattle, traumhaft gelegen am Puget Sound, mit Blick auf Mt. Rainier. Seattle hat mehr zu bieten als Microsoft und Amazon – zum Beispiel richtig guten Kaffee. Wir vertrieben uns den Tag am Pike Place Market und fuhren dann mit einer Fähre nach Bainbridge Island, wo man traumhaft mit Blick auf Seattle und den Puget Sound wohnen kann (für weniger Geld als in Berkeley).

Am nächsten Tag war es dann endlich soweit: wir erreichten unser Ziel, den Olympic Nationalpark. Im Gegensatz zu anderen Parks ist der Olympic wirklich schlecht zu befahren. In seiner Mitte stehen richtige Berge und es gibt keine durchgehenden Straßen. Daher verbringt man viel Zeit damit, immer wieder auf Stichstraßen in den Park hinein und dann wieder hinaus zu fahren. Wir waren vor allem gespannt auf den Regenwald. Und tatsächlich, überall fanden sich moosbewachsene Bäume wieder, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Allerdings war der Regenwald sehr trocken und daher nicht so spektakulär wie erhofft. Dennoch, auf der Hurricane Ridge steht man über den Wolken, Auge in Auge mit den Berggipfeln und auch die raue Küstenlandschaft weiß zu begeistern. Erwähnenswert sind noch die heißen Quellen am Campingplatz von Sol Duc, in denen sich Russen und Mexikaner die Klinke in die Hand gaben. Wir waren schnell ernüchtert von diesem Publikum und suchten das Weite. Nach ein paar Tagen im Olympic NP machten wir uns entlang der Küste auf den Heimweg. Oregon hat kilometerlange Strände zu bieten, die Kalifornien in nichts nachstehen – zum Teil waren wir weit und breit die einzigen Menschen in den Dünen. An der Grenze zu Kalifornien kreuzten wir auf den Highway 5 und überholten zuerst eine und dann die andere Haushälfte auf einem Sattelschlepper. Wer sagt denn, dass man sein Haus zurücklassen muss wenn man umzieht? Hier nimmt man es einfach mit. Nach fast zwei Wochen erreichten wir dann unser Häuschen und waren, anders als vor einem Jahr, froh darüber, wieder zu Hause zu sein.

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Columbia River Gorge

Abenteuer im Pacific Northwest

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Urlaub machen ist in den USA immer noch verpönt. Niemand versteht, warum die Franzosen nicht nur ständig am Streiken sind, sondern auch noch den gesamten August frei machen. Dabei reicht doch eine Woche im Jahr, um mal so richtig abzuschalten. Es soll ja niemand denken man arbeite nicht hart.

Wir sind da anders. Immer noch. Auch nach drei Jahren USA. Außerdem haben wir spendable Arbeitgeber. C hat bei Siemens 20 Tage im Jahr Urlaub, ich bei Square sogar unbegrenzt bezahlt Urlaub. Unbegrenzt? Ja, in der Tat kann ich Urlaub machen wann ich möchte. Es gibt keine Urlaubsanträge oder Absprachen mit dem Chef. Stattdessen informiere ich ihn und mein Team per Email darüber, wann ich nicht anwesend sein werde. Und danach flattern die “viel Spaß” Emails in mein Postfach. Das ist schon besser als die 10 Tage, mit denen viele Arbeitnehmer hier auskommen müssen.

Ende August war es dann mal wieder soweit: wir brachen zu einem zweiwöchigen Roadtrip durch Oregon nach Washington auf. Unser Ziel: der Olympic Nationalpark in der Nähe von Seattle. Längst hat C es sich zur Aufgabe gemacht Nationalparks zu sammeln. Und nachdem wir im letzten Jahr den Yellowstone besucht hatten, dauerte es nicht lange, bis sie den Olympic als nächstes Ziel ausgegeben hatte. Dort gäbe es echten Regenwald, erklärte sie mir. Kein Wunder, Seattle eilt ja auch der Ruf voraus, sehr verregnet zu sein. Nach Seattle war es allerdings noch ein weiter weg, als wir direkt hinter der Grenze nach Oregon in Ashland unsere erste Station einlegen. Ashland ist bekannt durch den Film Wild und für sein fast ganzjähriges Shakespeare Festival. Auf drei Bühnen werden monatelang Stücke von Shakespeare aufgeführt und obwohl ich kein Theaterfan bin, hatten wir uns im Vorfeld Karten für Anthony and Cleopatra auf der großen Freilichtbühne besorgt. Zum Glück fand das Stück statt, obwohl die Luft durch zahlreiche Waldbrände in der Umgebung verraucht war, und gelangweilt habe ich mich auch nicht.

Am zweiten Tag führte uns unsere Reise zum Crater Lake Nationalpark. Wie der Name schon andeutet, befindet sich dieser tiefste See Nordamerikas in einem erloschenen Vulkankrater. Das Wasser ist kristallklar und bitterkalt. Wir ließen uns davon dennoch nicht abschrecken und gingen zuerst eine Runde wandern und dann eine Runde schwimmen. Man konnte tatsächlich auch in größerer Tiefe ohne weiteres auf den Grund des Sees schauen. Lange hielten wir es dennoch nicht im Wasser aus. Danach klettern wir auf einen Hügel, um eine bessere Aussicht auf den Kratersee zu haben. Leider war es durch die zahlreichen Waldbrände (unter anderem im Park) sehr diesig, so dass wir nur zum Teil für den Aufstieg belohnt wurde. Egal, C hatte wieder einen Nationalpark mehr in ihrer Sammlung.

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Ashland und Crater Lake

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Lucasfilm 2

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Lucasfilm

Neulich bei Lucasfilm

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Das schöne an der Bay Area ist, dass hier viele Dinge erfunden wurden, die nicht nur die Welt veränderten, sondern an denen wir uns täglich erfreuen. Da wären zum Beispiel die Levis Jeans, Mikroprozessoren, das Tesla Elektroauto und natürlich das iPhone. Außerdem wären da noch Star Wars und Lucasfilm.

Das Hauptquartier von George Lucas Medienimperium befindet sich seit ein paar Jahren im Presidio, unweit der Golden Gate Brücke. Und natürlich ist es der Traum eines jeden Fans, mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Dumm nur, dass es keine öffentlichen Touren gibt. Das heisst aber nicht, dass man gar nicht hinein kommt. Ich habe eine Kollegin bei Square, die früher bei Lucasfilm gearbeitet hat. Als ich sie kennen lernte, fragte ich ziemlich direkt nach der Star Wars Tour, um irgendwann meinem Team eine Freude machen zu können – halb im Spaß. Ein Ausflug zu Lucasfilm, das wäre es doch. Sie sagte einfach nur: “Klar, sag mir Bescheid wann und wie viele Leute Du rein bringen möchtest”. Ganz so einfach war es dann doch nicht, aber als meine Praktikantin Alice ihren letzten Tag bei Square hatte, war der Tag gekommen. Als Dankeschön für ihre Arbeit gab es die Star Wars Tour.

Wir fuhren zu zehnt zu Lucasfilm, wo uns ein Mitarbeiter begrüßte. Es ging vorbei an der Yoda Statue in die heiligen Hallen. Bereits im Empfangsbereich stand das Originalkostüm von Darth Vader, daneben lagen die Lichtschwerter von Luke Skywalker on Obi-Wan Kenobi. Drinnen wurde es noch besser: überall fanden sich Originalrequisiten aus den Filmen wieder. R2D2 und C3PO standen in der Gegend rum. An den Decken hingen Modelle aus den Filmen, an denen Industrial Light and Magic (ILM), die Effektschmiede von Lucasfilm mitgearbeitet hat – und das waren einige, von Zurück in die Zukunft, bis ET und Indiana Jones. George Lucas sammelt offenbar auch Vintage-Filmplakate, denn die Wände waren voll damit. Die Tour war einfach ein Erlebnis, nicht nur für Star Wars fans. Im Gift Shop gab es dann noch Eiswürfelformen in R2D2-Form – die musste ich einfach haben. Jetzt kann ich R2D2 auch zu Hause in meiner Weinschorle haben.