Ruhe in San Bruno

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Wie Ihr wahrscheinlich schon aus den Nachrichten erfahren habt, ist heute Vormittag, gegen 11:30 Uhr, eine Boeing 777 der Asiana Airlines bei der Landung in SFO zu Bruch gegangen. Wir sind praktisch genau zu dem Zeitpunkt ins Auto gestiegen, um Mountainbiken zu gehen und haben nichts von dem Unfall mitbekommen. In der Tat war es meine Mutter, die mich per iMessage überhaupt darauf aufmerksam machte, was bei uns vor der Haustür passiert war. Ansonsten wissen wir auch nicht mehr als Ihr. Es scheint als sei der Pilot zu früh aufgesetzt – auf der Hafenmole, vor der Landebahn. Damit waren das Fahrwerk und das Heckleitwerk futsch, es heißt sogar die Flugbegleiter im Heck der Maschine seien dabei herausgefallen. Schlimm. Die Polizei hat relativ schnell die Zufahrt vom Highway 101 zum Flughafen gesperrt, was zu einem massiven Stau führte. Wir waren auch der 280 unterwegs und haben auch davon nichts mitbekommen. Mittlerweile ist der Flughafen wieder teilweise in Betrieb. Es heißt zwei Start-, bzw. Landebahnen sind wieder geöffnet. Die Startbahn, auf der die Flugzeuge Anlauf nehmen, um über unser Häuschen zu starten ist ganz offensichtlich nicht dabei, denn es ist so ruhig wie sonst nie. Auch die Perlenkette landender Flugzeuge gibt es heute Nacht nicht.

Ansonsten haben wir den heutigen Tag so verbracht wie den 4th of July: mit Mountainbiken. Am 4th waren wir auf Angel Island, wo es einen feinen und von den Besuchern der Insel weitgehend ignorierten Sandstrand gibt. Es gibt zwei Rundwege, mit traumhaften Ausblicken auf die Stadt und die Bay, die gut zu befahren sind und überhaupt lohnt sich ein Abstecher zur Insel. Heute waren wir erstmals mit meinem Kumpel David unterwegs, der extra sein Specialized Mountainbike hat renovieren lassen, um uns zu begleiten. Dummerweise hatte er schon 15 Meilen mit seiner Asiatentruppe in den Beinen, als wir uns zum Fahren trafen. Am ersten technisch anspruchsvollen Singletrack machte er erstmal einen Überschlag und am ersten Hügel waren seine Beine “Toast”. 4h dauerte die Tour und ich kann ehrlich sagen, dass ich David noch nie so fertig erlebt habe. C machte Tempo und David schob. Immerhin haben wir ihn am Ende mit einem Burger und einem O-Saft (!!!) entschädigt.

Morgen wird auch lustig, da fahren wir nämlich ein Tesla Model S zur Probe. Ihr wisst schon, das schicke Elektrofahrzeug mit 400 km Reichweite. Caro ist schon mitgefahren und sprach von einem völlig neuen Fahrgefühl, leise und brachial in der Beschleunigung. Ich bin sehr gespannt. Wir leben in Kalifornien, da muss man so etwas einfach mal machen.