Lokalreport: Big Sur International Marathon

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Es ist zwar schon eine Woche her, aber ein Update bin ich D. noch schuldig:

Am vergangenen Wochenende bin ich mit dem Team „Goddess Energy“ den Big Sur International Staffel Marathon gelaufen. Mein erster Lauf, seit dem SCC Crosslauf im Jahre 1985 (oder so ähnlich). Als reine Frauencrew mussten wir Dennis zu Hause zurücklassen und machten uns am Samstag Mittag nach Süden auf. Bei strahlendem Sonnenschein sind wir in Monterey eingetroffen. Erster Stop: Laufmesse. Wir mussten unsere Bibs (warum heissen die Nummern hier „Lätzchen“?) abholen und unsere Mitläuferin Jen besuchen. Jen verkauft Bauchtaschen (total schicke, kleine aus Neopren) auf solchen Messen und tourt so seit 2 Jahren durch die USA. Zwischendrin wird ihr mal langweilig, dann läuft sie einfach nen Marathon mit. Weitere starke Läuferinnen im Team Goddess Energy sind Linden: die hat schon einen 50 Meilen Lauf erfolgreich absolviert, und Cait: die jeden Tag rennen geht, manchmal auch 2x. Kristen und ich sind wohl eher locker drauf…dachte ich.

Monterey blüht zu dieser Jahreszeit in einem traumhaften Lila, in dem wir auch erstmal ein Bad nahmen (s. Foto). Danach gab es nen Sundowner, Hottub und Dinner. Wir wollten ja früh ins Bett, denn für einige von uns sollte der nächste Tag um 3:30 Uhr beginnen. Der Big Sur Marathon ist eine Logistische Meisterleistung: ca. 6.500 Läufer werden mit Schulbussen zum Start der jeweiligen Strecke (Marathon, 21 Meilen, 10 Meilen, 5 Kilometer, Staffel…) gebracht, und das von unterschiedlichen Orten in Monterey aus. Der Highway 1 wird den halben Tag gesperrt, und alles hat wie am Schnürchen geklappt. Bei uns gab’s am Abend noch logistische Herausforderungen: 1 Auto, 2 Motelzimmer in unterschiedlichen Stadtteilen, 5 verschiedene Busabfahrtzeiten, Teamshirts und -tattoos verteilen. Um 23:30 Uhr war ich endlich im Bett, hatte entdeckt, dass ich meine Laufsocken vergessen hatte und die Polizei hatte mich angehalten (das ist eine andere Geschichte, es gab kein Ticket, nur freundliche Unterstützung). Egal, jetzt ein paar Stündchen Schlaf.

Am nächsten Morgen ging es um 5 Uhr für mich los, meine Etappe war die letzte von 5. Es war noch stockdunkel als ich am Bus war, und dann leicht neblig in Big Sur. Um 8 Uhr kamen die ersten Läufer und die Sonne raus. Die Stimmung stieg, Schaulustige kamen aus ihren Millionenobjekten an die Strecke und die Läufer der 5. Etappe feierten mit! Bis kurz vor 10 musste ich warten, dann kamen Cait und Jen (die nach 1-2 Etappen immer noch nicht genug vom Laufen hatten). Beide rannten mit mir weiter zum Ziel, etwas lockerer war ihr Plan. Meiner nicht! Ich hatte mehr als 3 Stunden gewartet! Voller Energie ginge zum Ziel, die beiden haben natürlich mitgehalten und so waren wir am Ende 9. von 51 Frauen-Staffelteams.

Die Strecke ist ja schon mit dem Auto sehr schön, aber laufend sieht man so viel mehr, mit Musik, feiernden Anwohnern und Erdbeeren aus Watsonville ist es alles aber noch viel beeindruckender. Im Ziel angekommen gab es Medaillen, Bier, Musik und Minestrone. Linden kam auch kurz darauf mit dem Shuttlebus zum Ziel. Und Kristen? Die kam eine Weile später zu Fuss…sie war kurzer Hand den ganzen Marathon gerannt! Ein starkes Team, falls ich nächstes Jahr wieder mitkommen darf, bin ich dabei!