Letzter Umzug für dieses Jahr

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An dieser Stelle unterbreche ich meine Urlaubsserie aus aktuellem Anlass. Bei uns geht es drunter und drüber, denn wir haben vor einigen Wochen ein Haus gekauft und sind bereits umgezogen – zum dritten Mal in zwei Jahren. Wir haben noch keine Küche und leben mehr oder weniger auf einer Baustelle, aber unsere Wohnung in Oakland vermisse ich kein bisschen. Der Lärmpegel war am Ende einfach nicht mehr auszuhalten. Außerdem ist (oder war) unsere Obermieterin schwanger (augenscheinlich mit Drillingen) und wenn man bei uns schon das vibrieren ihres Handys hörte… denkt Euch den Rest.

Es ist verrückt. Die Überlegung ein Haus in Kalifornien zu kaufen ist uns ziemlich plötzlich gekommen. Nach dem Experiment mit der Wohnung war klar: Es muss wieder ein freistehendes Haus sein. Die steigenden Mieten in Oakland haben uns die Entscheidung dann relativ leicht gemacht. Zuerst haben wir selber etwas geschaut, dann haben wir uns eine Maklerin empfehlen lassen. Hier in den USA lassen sich die Verkäufer und die Käufer von Maklern vertreten, die allerdings auch etwas mehr Arbeit zu erledigen haben als in Deutschland. Es gilt alles über ein Objekt herauszufinden, um dem Käufer böse Überraschungen zu ersparen. Der Verkäufer zahlt beide Makler. Lange Rede, kurzer Sinn: Anfang September, an einem Mittwoch, haben wir Anna, unsere Maklerin, erstmals getroffen. Am Donnerstag hat C sich einige Häuser angesehen und kam zufällig an einem hübschen, natürlich gelben Haus vorbei, das nicht auf Annas Liste war aber zum Verkauf stand. Am Freitag habe ich mir das Haus angesehen und Anna hat uns darüber informiert, dass die Angebotsfrist am Wochenende ausläuft und noch niemand ein Gebot abgegeben hat. Am Samstag haben wir ein Angebot abgegeben und am Montag wurde es angenommen. Drei Wochen später gehörte das Haus uns (und der Bank, aber das sieht hier niemand so). Schneller geht es nicht.

Wahrscheinlich muss ich noch klarstellen, dass in den USA in der Regel mehrere Interessenten auf ein Haus bieten, d.h. der Verkaufspreis ist nur ein Richtwert, der in der Regel übertroffen wird. Dass wir die einzigen Interessenten waren, war also ein großer Vorteil. Nicht nur des Preises wegen, sondern auch weil wir uns die Zeit nehmen konnten, umfangreiche Inspektionen vorzunehmen – auf dieses Recht verzichten viele Käufer, um ihr Angebot attraktiver zu machen.

Unser Haus ist strukturell in einem guten Zustand, mit neuem Dach und Erdbebenverstärkung, aber innen haben wir viel machen lassen. Decken und Wänden wurden neu verspachtelt, um den üblen Rauputz los zu werden. Den Boden haben herausreißen lassen und neues Echtholzparkett verlegen lassen – wobei diese Story alleine einen ganzen Blogeintrag ausfüllen könnte. Egal, wir wohnen jetzt hier, wir fühlen uns wohl, aber wir verbringen auch jede freie Minute mit Arbeiten am Haus. Vielleicht wird das ja besser wenn die neue Ikea Küche endlich steht. Die alte haben wir mit Julia, Bernie und Martina herausgerissen und für $250 an eine mexikanische Familie verkauft. So wird’s gemacht.