Berlin, Berlin

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Zwei Wochen ist es her, dass wir für zwei Wochen in Berlin waren. Zeit für ein Fazit. Ich muss gestehen, dass ich mich dieses Mal unheimlich auf den Sommer in Berlin gefreut habe. Zuerst einmal wären da natürlich Familie und Freunde zu nennen, aber Berlin ist auch einfach eine phantastische Stadt. Und ich wurde überrascht: Es wird gebaut wie eh und je, überall stehen Kräne und entstehen neue Gebäude.

Der Empfang in Berlin war erstmal nicht berauschend. “Du wirst Dich erinnert fühlen, warum wir damals ausgewandert sind”, gab C, die schon ein paar Tage länger in Deutschland war, mir mit auf den Weg. Und tatsächlich, auf eine Hitzewelle folgte Regen. Macht nichts, Sonne haben wir ja in Kalifornien genug. Ich muss allerdings feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, Tourist in seiner Heimatstadt zu sein. Man kennt irgendwie alles, aber man kennt sich nicht mehr aus. Dennoch war es toll, mal wieder die Wilmi und den Kudamm hinunter zu schlendern, unsere Lieblingsrestaurants wie die Schnitzelei aufzusuchen. Und verändert hat sich ja dann doch nicht so viel. Unsere Freunde machen größtenteils dasselbe, nur viele Kinder sind irgendwie dazugekommen. Die deutsche Sprache machte mir so ihre Probleme. Ich brauchte wirklich etwas Zeit, um in einen Sprachfluss zu kommen. “Du klingst irgendwie ganz schön amerikanisch”, musste ich mir öfter anhören. Dabei sprechen C und ich zu Hause immer Deutsch miteinander. Obwohl, es stimmt nicht ganz. Wenn man zwei Sprachen sehr gut beherrscht, ist es irgendwann leichter, sich gerade in der auszudrücken, die das was man sagen will, leichter und besser beschreibt. Das ist halt manchmal auch Englisch. Umgekehrt ist es übrigens auch so: Die ersten Tage im Büro in San Francisco waren von leichten Verständigungsproblemen geprägt.

So ist das halt, wenn man zwischen den Welten pendelt. Unglaublich, wie gut die Infrastruktur in Deutschland ist. Unglaublich, wie gut die Sprachqualität beim Handy-Telefonieren ist (Handy ist ein komischer Begriff, finde ich mittlerweile). Allerdings sind mir erstmals auch die Obdachlosen in Berlin aufgefallen. Genau wie hier haben sie ihre Zelte unter Brücken aufgebaut, allerdings zum Glück in deutlich geringerer Anzahl. Autofahren fällt mir immerhin noch leicht, egal ob in Berlin oder auf der Autobahn. Man könnte ja meinen, dass das Gehirn nach 4 Jahren des 110 km/h Fahrens Schaden genommen hätte.

Das Highlight in Berlin war eine große Familienfeier mit 90 Gästen. Wir hatten die Almhütte an der Loretta am Wannsee gemietet und aus ganz Deutschland kamen unsere Gäste zusammen, um mit uns zu Feiern. Es gab Augustiner vom Fass und Grillbüffet. Lecker. Insgesamt habe ich richtig viel Bier in Deutschland getrunken. Wir haben sogar den Weg zu Eschenbräu gefunden. So halte ich die Plörre hier hoffentlich eine Weile aus. C hat die Ginsengbonbons zusammengetrommelt und erstmals haben wir für einen Song zusammen auf der Bühne gestanden: “Mr. Mellow Man”, eine Ode an das in Kontakt bleiben. Das klappt immerhin ganz gut.