Sie waren schon am Parkplatz zu riechen: Die Seelefanten machen derzeit wieder Station am Año Nuevo Point. Und was das Stinken angeht, so müssen sich Seelefanten wirklich vor niemandem verstecken.
Wir verbachten den Sonntagmittag damit, an einer geführten Tour durch den Año Nuevo State Park teilzunehmen. C hatte vier der begehrten Tickets bereits vor Monaten erstanden und so konnten wir noch Sven und Liz mitnehmen, die ihr Glück kaum fassen konnten. Es gab nämlich unheimlich viel zu sehen. Die Seelefanten, von denen die größten Bullen knapp 2 Tonnen auf die Waage bringen, balzten, röhrten und rülpsten um die Wette. Es galt die Aufmerksamkeit der Weibchen zu gewinnen und dafür ist den Bullen, wie manchmal auch uns Kerls, jedes Mittel recht. Gleichzeitig mussten zudem unliebsame Konkurrenten eingeschüchtert und vertrieben werden. Keine leichte Aufgabe für so manchen 2-Tonner, der nach wenigen Metern Bewegung an Land schon eine Verschnaufpause brauchte.
Während sich am Strand die Seelefanten tummelten, warteten in der Bucht bereits die weißen Haie. Wir haben zwar keine gesehen, aber uns wurde glaubhaft versichert, dass diese es auf die Jungtiere abgesehen haben, die, als Nichtschwimmer, von schweren Winterstürmen hinaus ins Meer gerissen werden. Erwachsene Seelefanten können Haiangriffe durchaus überleben. Es bleibt dann oft bei einem klaffenden Loch in der Zentimeter dicken Fettschicht. Außerdem können Seelefanten tiefer tauchen als Ihre Jäger, obwohl sie Säugetiere sind.
Mir ist das mit den Haien ganz recht. Sollen die sich doch am Año Nuevo Point versammeln und Jagd auf die Seelefanten machen. Dann können C und ich ja ruhigen Gewissens die Surfsaison einläuten.