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Thanksgiving

Die Luft ist rein. Endlich. Letzte Woche hat es das erste Mal seit März richtig doll geregnet – und selten habe ich den Regen so herbei gesehnt. Es hat wie aus Eimern geschüttet, die Straßen waren überschwemmt, aber der Himmel war eben auch wieder blau, als die Sonne wieder zum Vorschein kam. Der Regen hat den ganzen Dreck aus der Luft gewaschen und auch das Bekämpfen der Brände deutlich unterstützt.

Ansonsten standen letzte Woche einige Highlights an. Da wäre zuerst unser 15 jähriges Jubiläum, das wir mit einem Abendessen bei Commis, dem einzigen Restaurant mit zwei Michelin-Sternen in Oakland, gefeiert haben. Das Essen war berauschend und sehr avantgarde. Nichts für jeden Tag, aber gerade deswegen etwas ganz Besonderes, mit speziell abgestimmten Weinen für jeden Gang. Danach stand ja noch mein Geburtstag an, wie jedes Jahr etwas im Schatten von Thanksgiving, dem traditionellen Beginn der Vorweihnachtssaison. Groß gefeiert habe ich nicht. Nach Drinks mit ein paar Kollegen und Freunden waren C und ich dann noch Schnitzel und Käsespätzle in San Francisco essen. C hat mir eine Kala Ukulele geschenkt: handmade in Petaluma, CA.

Dann stand natürlich noch Thanksgiving auf dem Programm. Wir haben uns nach langem hin und her gegen einen Truthahn entschieden und stattdessen mit Cait und Natascha bei uns zu Hause Tortellini und Canneloni selber gemacht. Das war mindestens genauso lecker, aber auch mindestens genauso viel Arbeit wie ein Truthahn. Dennoch, wir hatten einen schönen und entspannten Tag mit gutem Essen, Wein und Sonnenschein. Während des gesamten Abends lief das mp3 Mixtape, das mein Vater mir zum Geburtstag zusammengestellt hatte – zur Begeisterung unserer Gäste. Nur in die Sauna haben wir es nicht mehr geschafft.

Thanksgiving-Zeit ist natürlich auch Shopping-Zeit. Der Black Friday hat es ja mittlerweile auch nach Deutschland geschafft. Wir haben uns nicht allzu sehr aus dem Fenster gelehnt, uns allerdings ein paar neue Küchengeräte und ordentliche Küchenmesser gegönnt – nach 15 Jahren zusammen muss man das nicht mehr als böses Omen werten. Wir kochen nach wie vor sehr gerne zusammen und das geht mit den neuen Messer noch reibungsloser.

Natürlich haben wir über das lange Vier-Tage-Wochenende auch etwas an unserem Sprinter gebastelt und meterweise Elektrokabel für Licht und Strom gezogen. Der Ausbau geht leider nur sehr langsam voran, aber wenn die Kabel fertig verlegt sind, können wir mit der Isolierung anfangen. Nächstes Wochenende könnte es soweit sein.

Am Samstag waren wir bei Freunden eingeladen. Dort gab es Truthahn à la Mexico, d.h. mit Mole, Tortillas und Tamales. Danach sind wir alles zusammen in den Cobb’s Comedy Club und haben uns Roy Wood Jr., bekannt aus der Daily Show, angesehen. Auf gutes Essen folgte eine gute Show mit reihenweise Lachern. Irgendwie hat es auch mal etwas, wenn ein Schwarzer sich über Weiße und Asiaten lustig macht.

Apropos, Truthahn: Jetzt muss ich doch noch ein Bekenntnis ablegen. Als wir am Freitag im Rahmen unseres Black-Friday-Shoppings bei Costco waren, fielen uns sofort die verbliebenen, jetzt stark reduzierten Truthähne auf. $30 Rabatt auf einen Diestel Heirloom Bio-Truthahn, da konnten wir nicht “nein” sagen. Wann bekommt man sonst so einen Vogel für $26? Und so gab es halt am Sonntag nach Thanksgiving den obligatorischen Truthahn bei uns. Warum eigentlich nicht?