Scheffeln und Schaufeln

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Dieses Wochenende stand ganz im Zeichen einer Hitzewelle, die der Bay Area nicht nur hochsommerliche Temperaturen, sondern auch laue Sommernächte bescherte – davon gibt es vielleicht 4-5 pro Jahr! Statt Strand stand bei uns allerdings (zunächst) Gartenarbeit an, denn wir hatten 2 Kubikmeter Blumenerde und 1,5 Kubikmeter Mulch bestellt, um endlich unsere neuen Hochbeete zu füllen. Als wir am Freitagabend nach Hause kamen, lagen zwei riesige Haufen in unserer Einfahrt. C brachte es auf den Punkt: “Andere scheffeln Geld, wir schaufeln Erde”. Wir machten uns gleich an die Arbeit und beförderten ein paar Schubkarren Mulch in den Garten – als Generalprobe für das Wochenende.

Richtig los ging es dann aber am Samstag. Vor der Mittagshitze begannen wir damit den Mulch im Garten zu verteilen und den ersten riesigen Berg in der Einfahrt abzutragen. Gegen 14 Uhr war es geschafft – und wir komplett durchgeschwitzt. Das Ergebnis konnte sich allerdings sehen lassen und wurde mit Milchreis und Kirschen gefeiert. Wir beschlossen wegen der Hitze die Arbeit bis zum Abend ruhen zu lassen und machten eine Tour zum Baumarkt, wo mobile Klimaanlagen offensichtlich Hochkonjunktur hatten. Danach ging es weiter zum Weinladen unseres Vertrauens, wo es jeden Samstag für $1 Weinprobe gibt. Diesmal gab es Weine aus Griechenland, Kroatien und Armenien zu probieren. Und tatsächlich, der armenische Schaumwein war ziemlich gut, den Rest konnte man eher vergessen. Bei dem Wetter braucht man natürlich unbedingt Rosé. 2 Flaschen und unsere monatliche Abo-Kiste eingepackt und ab nach Hause. Dort machten wir uns dann an dem Erdhaufen zu schaffen und füllten 1,5 der 3 großen Hochbeete.

Am Sonntag stand also das große Finale an. Allerdings hatte ich richtig schön ausgeschlafen und so mussten wir in der Hitze ran. Dennoch, wir kamen gut voran und dezimierten den Erdhaufen immer weiter. Schnell waren die 3 Hochbeete voll. Jetzt machten wir uns an die drei halben Weinfässer, die wir im Herbst in Napa erstanden hatten. Damals dufteten sie herrlich nach Rotwein, jetzt wollten wir sie bepflanzen. Leider war das Holz durch die Trockenheit so geschrumpft, dass wir erst die Metallringe wieder befestigen mussten – bohren und schrauben inklusive. Danach Entwässerungslöcher in den Boden gebohrt, Steine rein und mit Erde aufgefüllt. In dem ersten Fass wächst jetzt unser neuer Zitronenbaum und macht dabei eine richtig gute Figur. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber, bei aller Arbeit, der Garten macht mich richtig glücklich.

Etwas Urlaubsfeeling hatten wir uns bei dem Bombenwetter allerdings auch verdient. Wir packten unsere Badesachen ein und fuhren nach Alameda, wo wir in die San Francisco Bay sprangen. Von wegen Erfrischung, das Wasser ist dort so flach, dass es richtig warm war vom unbändigen Sonnenschein unseres Zwei-Tage-Hochsommers. Dennoch kam bei diesem Strandnachmittag Urlaubsfeeling auf. Zu Hause machten wir am Abend das letzte Weinfass fertig, bevor wir den Grill anwarfen und es uns dann mit einem Glas Rotwein auf der Couch auf der Terrasse bequem machten. So eine laue Sommernacht hat schon etwas!