Monsun

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Es regnet seit zwei Tagen praktisch ohne Unterbrechung. Angeblich ist in den letzten 48 Stunden mehr Regen gefallen als im November und Dezember letzten Jahres zusammen. San Francisco atmet auf, denn das bedeutet Entspannung für die Wasserreserven der Stadt. Wir allerdings möchten lieber Sonne.

C und ich haben den gestrigen Tag mal wieder folgendermaßen verbracht: 4h Gespräche, 5h Autofahren und 3h Networking. Eigentlich ein typischer San Francisco Tag. Ich habe noch gar kein Feedback, was schade ist, denn das erste Gespräch mit 3 Jungs (bzw. hochkarätigen Firmenchefs) aus Australien war wirklich interessant und lustig. Ich habe mich noch nicht wirklich damit auseinandergesetzt, ob ich auch nach Melbourne oder Sydney gehen würde, aber das müssen wir wohl auch erst, wenn es ein konkretes Angebot gibt. Und danach sieht es derzeit nicht aus. Ich bin sehr stolz auf C. Sie hatte es anfangs sehr viel schwerer hier als ich, aber mittlerweile hat sie sich richtig festgebissen und einige interessante Perspektiven aufgetan. Ich denke, das wird niemanden wundern, der C kennt.

Auf jeden Fall strengt das ganze Gequatsche an. Ich bin mittlerweile deutlich weniger nervös und nehme Absagen auch nicht mehr so persönlich. Gestern haben wir uns dennoch wieder mit Mühe und Not zum deutschen Treffen am Abend geschleppt. Zur Belohnung gab es ordentliches Bier und einige interessante Leute, d.h. Menschen, die interessante Geschichten zu erzählen hatten und nicht nur wichtige Kontakte. Wenn das hier so weiter geht, bin ich vielleicht bald so oberflächlich wie die Amis. Im Ernst, man merkt erst im Ausland wie deutsch man eigentlich ist. Jetzt laufe ich aus Protest die 125m (keine Ahnung, was das in Fuß ist) zum Bankautomaten, anstatt mit dem Auto zu fahren. Übrigens haben Katy und Phil uns gestern ihren 300+ PS starken Achtzylinder 5er geliehen, mit dem es wirklich schwierig ist, nicht zu schnell zu fahren. Die beiden sind wirklich so cool, locker und unkompliziert. Auch das ist Amerika.

Dieses Wochenende treffen wir (offenbar) unseren guten Freund Seven, den es mal wieder nach Watsonville zu verschlagen scheint. Ich glaube es wird spannend, einen Freund aus Berlin hier zu begrüßen und ich freue mich auf Neuigkeiten und lustige Gespräche auf Deutsch und Englisch. Interessanterweise sprechen C und ich immer noch recht viel Deutsch hier, natürlich untereinander, aber auch mit den deutschen Kontakten, die wir auftun. Mein Englisch ist dennoch deutlich flüssiger als vor 5 Wochen.

Falls es morgen nicht regnet, würde ich gerne mal wieder joggen gehen, oder, nachdem wir aus Palo Alto (Ihr habt’s erraten) zurück sind, in unserem neuen Fitnessstudio schwimmen gehen. Leute, das Fitnessstudio ist alleine einen Blog-Eintrag wert, aber jetzt gehen wir erstmal schlafen.