Camping am Mt. Diablo

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Fernab vom Interviewstress liegt der Mt. Diablo, ein bereits von den Indianern als heiliger Ort verehrter, knapp 1.150 Meter hoher Berg in der East Bay. Nachdem wir Sven und Jeanine für einige Tage zu Besuch hatten und diese dann auf ihre eigene Kalifornientour (und Nevada und Arizona und Utah) aufgebrochen sind, hat uns das Campingfieber gepackt. Anfang Mai kann man ja auch langsam mal an-campen. Da traf es sich gut, dass die beiden unseren Kocher und einige andere Ausrüstungsgegenstände nicht mitnehmen wollten. Also schnell am Samstag alles in den Bus geräumt und los ging es.

Nach einer guten Stunde waren wir auch schon da, am Mt. Diablo. Der letzte Stellplatz für die Nacht ging auch an uns – nicht selbstverständlich ohne Reservierung. Bereits der Campingplatz lag in luftiger Höhe und unser Safari hat ordentlich gesoffen bei der Auffahrt (20l+). Im Camp selber war schnell ein netter Platz gefunden, der allerdings in der prallen Sonne lag und außerdem in besorgniserregender Nähe eines Junior-Pfadfinderlagers. Das sollte sich noch rächen.

Und es war heiß. Bei über 30°C im Schatten erkundeten wir erstmal die Gegend, erklommen den Sentinel, an dem geklettert wurde, und bahnten uns den Weg an Höhlenfelsen und wüstenähnlichen Büschen vorbei. C hatte am Klohäuschen bereits erfahren, dass es auch Klapperschlangen in der Gegend gibt – wir bekamen zum Glück keine zu Gesicht. Abends wurde natürlich gekocht und wir mussten den 5-10 jährigen Kindern erklären, warum wir in so einem kleinen Auto wohnen. Wir wurden immer wieder knallhart angesprochen, ganz anders als jemals in Europa. Zu unserer leckeren Pasta (die Jungs bekamen natürlich Burger) hätten wir auch gerne Bier getrunken, aber im Camp galt strengstes Alkoholverbot. Das hieß für uns natürlich: die Dunkelheit abwarten und dann schnellstens das Gesetz brechen. Ich bin kein Alkoholiker, aber irgendwie gehören ein Bier oder Wein doch dazu, wenn man gemütlich isst.

Am nächsten Tag wurden wir von der Rasselbande bereits so früh geweckt, dass wir kurzerhand Reißaus nahmen, gen Gipfel des Mt. Diablo fuhren und dann in Ruhe frühstückten. Dabei kam auch das phantastische Fußball-Piep-Ei meiner Eltern zum Einsatz, welches mit den Frühstückseiern gekocht wird und dann den Garheitsgrad musikalisch angibt – z.B. mit der deutschen Nationalhymne (weich), oder Stadionhymnen (mittel). Haben wir gelacht: mitten in der kalifornischen Wildnis und die Nationalhymne spielt.

Auf dem Berg wurde dann 2h durch wunderschöne Natur gewandert, obwohl das Wetter umgeschwungen war und nun mit Pulli und Windjacke unterwegs waren. Egal, das war ein würdiger Anfang für die Campingsaison.