Sorry für die zweiwöchige Funkstille. C und ich waren eine Woche lang abwechselnd krank und auch sonst hab es wenig interessantes zu berichten.
Seit Donnerstag ist allerdings Diane aus Malta zu Besuch. Kurzentschlossen und spontan. Auch ihr ist der Jetlag kaum anzumerken. Wie macht Ihr das Alle bloß? Zur Begrüßung gabs erstmal ein hausgemachtes Curry mit viel Gemüse und eine Flasche Wein. So kenne ich das aus Malta (Wein ja, Curry nein) und Traditionen werden bei uns grundsätzlich gepflegt. Am Freitag haben wir jeweils zuerst ein paar Stunden gearbeitet (WFH – work from home), um dann am Nachmittag San Francisco unsicher zu machen. Den Tourguide spiele ich immer besser: wir haben erst den Embarcadero, Fisherman’s Wharf und dann die Golden Gate Bridge besichtigt. Über das Wetter berichte ich aus Nachsicht lieber nicht, es ließ sich aber sehr gut aushalten. Expertentip: Die Brücke muss man sich sofort ansehen wenn die Sonne scheint, denn man weiß nie wann der Nebel wieder aufzieht. Für einen Kaffee im angesagten Hayes Valley hat es auch noch gereicht, bevor wir C getroffen und mal wieder bei Sports Basement vorbei geschaut haben.
Warum? Na, um Ski auszuleihen natürlich. Diane war nämlich total heiß darauf mit uns in die Berge zu fahren und die Hänge hinab zu wedeln. Und so ging es am Samstag früh mal wieder los in Richtung Lake Tahoe, ein letztes Mal diese Saison. Wir wählten Northstar anstatt Squaw Valley und wurden mit einem tollen Frühlingstag belohnt. Es war so warm, dass wir richtig ins Schwitzen kamen mit unseren Winterjacken. T-Shirts hätten auch gereicht und einen Skifahrer habe ich sogar mit nacktem Oberkörper gesehen. Und das im prüden Amerika. Die leicht geröteten Gesichter mit Brillenrändern gab es trotz Sonnencrème gratis dazu. Der Schnee war etwas wässrig, aber ok. Ganz nach amerikanischem Brauch ging es nach dem Skifahren mit einem Bierchen in den Hot-Tub, mit Blick auf den Lake Tahoe. Ja, so lässt es sich ganz gut aushalten hier. Am Sonntag regnete es im Tal und das heißt …? Richtig, dass es auf dem Berg schneit, wenn es denn kalt genug ist. Und es war kalt genug. Also schnelles Frühstück und dann rauf nach Alpine Meadows, ein neues Skigebiet erkunden. Hatten wir eine Ahnung, wie super dieser Tag werden würde. Das Skigebiet ist toll, es war wenig los und außerdem schneite es ununterbrochen. Wir entdeckten Pisten fernab des Trubels und waren einsam im Tiefschnee unterwegs – einfach großartig.
Auf dem Heimweg stoppten wir dann noch eine Stunde in Vacaville, um dem Stau zu entgehen und Diane endlich ein paar Chucks zu besorgen. Die Gute hat schon einiges hier erlebt, in ihren ersten drei kalifornischen Tagen.