4 – Reisetag

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Die Nacht in León war ruhig und kühl, aber C entdeckt am nächsten Morgen unzählige neue Mückenstiche an ihren Beinen. Wir beschließen, ab jetzt nur noch mit Mückennetz zu schlafen. Das Frühstück im Hotel ist vorzüglich, dennoch meckern die Deutschen am Nachbartisch über die Kochbananen: “Das kann ich jetzt aber nicht essen”. Haben die Ossis sich auch nach 25 Jahren immer noch nicht an Bananen gewöhnt? Die nette, Deutsch sprechende Rezeptionistin ruft uns ein Taxi zum Nica-Preis und auf geht es zum Busbahnhof. 

Dort herrscht der reinste Trubel. Es gibt keinen Fahrplan und keine Fahrkarten. Man stellt sich einfach in die Schlange und wartet. Alle 15 Minuten kommt ein Bus nach Managua. Wir beobachten das Treiben und staunen. Besonders erfreuen uns diverse Betten, die auf Bussen und Pferdekarren transportiert werden. Dann steigen auch wir ein, mit dem Ziel Managua. Die Fahrt geht schnell, denn unser Fahrer überholt mit seinem Expressbus wo er kann. Und er kann fast überall. Ein paar Mal halte ich den Atem an, aber alles geht gut. Als wir ankommen geht es ruck zuck. Raus aus dem Bus, in die Fänge der Fahrer nach Masaya. Innerhalb von Minuten sitzen wir im nächsten Bus. Bei der Deutschen Bahn wartet man länger! Auf geht’s, diesmal nicht ganz so express: Unser Bus hält wo die Passagiere wollen und sammelt an der Straße auch immer wieder neue ein. In Masaya sind wir bereits ausgestiegen, als C dem Schaffner (Busfahrer und Schaffner arbeiten zusammen, wobei der Schaffner die Tür öffnet, neue Passagiere anwirbt und natürlich kassiert) unser eigentliches Ziel mitteilt: Laguna de Apoyo. Daraufhin signalisiert dieser uns schleunigst wieder einzusteigen – und weiter geht’s. An einer Nebenstraße ist dann endgültig Schluss. Ein Taxi bringt uns die letzten Kilometer hinein in den Vulkankrater von Apoyo, in dem sich ein See befindet. Dort erwarten uns herrliche Natur, ein hübscher Bungalow und ein tolles Resort. Wir gehen schwimmen und entspannen auf unserer eigenen Terrasse. Abends gibt es Fisch und Schrimps und außer Ute und Anja sind wir (fast) die einzigen Gäste. Zum Nachtisch gibt es Cheesecake und Rittersport, die vorher im Kühlschrank wieder in den festen Aggregatzustand überführt wurde. Dem Paradis sehr nahe schlafen wir ein – unter unsere Moskitonetz.