Liebe Leser, ich wünsche Euch ein frohes Neues Jahr, mit viel Glück und Gesundheit und einen guten Start ins neue Jahrzehnt. Neues Jahrzehnt, das klingt irgendwie krass. Lassen wir uns überraschen, was 2020 so bringen wird. Die Auseinandersetzungen im mittleren Osten, zwischen den USA und Iran, lassen erstmal nichts Gutes vermuten.
Wir haben Weihnachten und den Jahreswechsel in Berlin verbracht. Das war schön, dennoch ist Berlin auch immer anstrengend. Das liegt vor allem daran, dass Cs Eltern in den letzten 2 Jahren doch schnell gealtert sind und jetzt viel Hilfe und Betreuung benötigen. Daher dreht sich unser Terminplan in Berlin mittlerweile vor allem um sie. Dennoch haben wir auch Zeit gefunden, uns mit alten Freunden zu treffen und uns gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen. Während es bei uns hauptsächlich um Eltern und Jobs geht, stehen bei unseren Freunden vor allem die Kinder im Vordergrund. Außerdem sind mir in Berlin ein paar weitere Trends aufgefallen.
Insgesamt scheint der Berliner eher unzufrieden mit seinem Job zu sein und möchte gerne weniger arbeiten. Ein Jobwechsel kommt aber eher nicht in Frage. Man weiß schließlich, was man am ihm hat. Und ist der Chef noch so blöde, es gibt natürlich noch schlimmere Chefs. Elektroautos werden immer noch skeptisch gesehen. Was war nochmal das Problem mit dem Diesel? Und warum kommt nicht endlich die Brennstoffzelle? Die Planung der Tesla-Fabrik in Grünheide wird allerdings mit Spannung und einer gehörigen Portion Neugierde verfolgt. Tesla Autos gebaut in Deutschland, vielleicht wäre das doch was. In einer Sache ist man sich allerdings in Berlin einig: In Deutschland kann nichts mehr bewegt werden, ohne dass jemand klagt und sich gegen Veränderungen stemmt. Energiewende? Schön und gut, aber neue Trassen bitte nicht bei uns. Uns wurde berichtet, es herrsche eine „nicht mit mir“ Stimmung. Fortschritt, Ja gerne. Aber bitte nicht bei mir im Garten. Und so wird auch davon ausgegangen, dass der durchaus ambitionierte Plan, die neue Tesla-Fabrik bereits nächstes Jahr in Betriebt zu nehmen, durch den brandenburgischen Was-auch-immer-Lurch durchkreuzt werden wird. Der muss natürlich erst umgesiedelt werden.
Eines unserer Highlights in Berlin war der Besuch einer Schulklasse in Kladow. C und ich wurden von einer 10. Klasse eingeladen, um über Berufswahl, Gleichberechtigung im Job und Arbeiten in den USA zu sprechen. Das fanden wir mindestens genauso spannend, wie die Jugendlichen. Eine Stunde beantworteten wir Fragen, von denen es reichlich gab. Dabei wurden C und ich offenbar als Experten angesehen, anders sind Fragen des Kalibers, „meinen Sie, wir müssten aufgrund der Klimakrise den Atomausstieg noch einmal überdenken?“ nicht zu erklären. Die jungen Frauen wollten von C wissen, wie sie sich im Job durchsetze und ob sie schon aufgrund ihres Geschlechts gemobbt wurde. Und so wurde sie im Laufe des Gesprächs mehr und mehr zum Vorbild. Unsere Message war recht simpel: Seid mutig, traut euch etwas zu. Findet einen Job, der euch begeistert. Engagiert euch, denn Jeder kann etwas bewegen und verändern.
Und was wird uns im Jahr 2020 bewegen? C wird Partner in einer kleinen Venture Capital Bude. Das wird spannend. Ich bleibe erstmal bei Square und beweise mich als General Manager der Zahlungsplatform. Unser großes gemeinsames Ziel ist es, den Sprinter dieses Jahr (fast) fertig zu bekommen. Im Sommer wollen wir damit eine 2 wöchige Tour durch Kalifornien machen. Anfang Februar feiern wir wieder Cs Geburtstag mit Freunden am Lake Tahoe und gehen zusammen Skilaufen. Danach haben wir die Handwerker im Haus, denn wir lassen eine Wärmepumpe einbauen und unser Haus energetisch aufwerten. Das ist unser Beitrag zur CO2 Reduzierung, wie auch die CO2 Zertifikate, die wir 2019 gekauft haben, um die CO2 Emission unserer Langstreckenflüge mit Projekten auszugleichen, in denen CO2 eingespart wird. Und dann wird natürlich auch in den USA gewählt, dieses Jahr. Man muss es klar sagen: Trump ist der Favorit. Aber wir werden alles tun, um zu verhindern, dass er gewinnt. Falls jemand Interesse hat, mit uns die Demokraten zu unterstützen, meldet Euch! Es gibt genug Gelegenheit, einen Unterschied zu machen.