Square Weihnachtsfeier, Teil 2

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Für die neugierigen Frühaufsteher unter Euch, die es kaum erwarten können den zweiten Teil unseres verrückten Wochenendes zu lesen, haue ich heute etwas früher in die Tasten. Es ist jetzt kurz vor 6 Uhr in Deutschland. Zeit für den Rest der Geschichte.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Sonntagmorgen nach der Weihnachtsfeier war grauenhaft und unerbittlich. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so schlecht gefühlt habe – und C ging es noch deutlich mieser. Eigentlich hatte ich mich ausschließlich an den Champagner gehalten. Als die Quelle versiegte folgten erst Bier und dann, mangels Alternativen, doch die harten Sachen. Wir hatten Schädel wie nach einer einsamen Nacht mit einem Kasten Pilsator und konnten uns nicht dazu bringen aufzustehen, bis…

Ja, bis C plötzlich ihre Handtasche vermisste. Samt Inhalt versteht sich. Da wären unter anderem iPhone, Kreditkarten, Ausweis, etc. zu nennen. Ich sprang also auf, mit dem festen Glauben die Tasche in irgendeiner Ecke zu finden. Dem war aber nicht so. Nur gut, dass es von Apple eine Funktion für solche Fälle gibt. Find my iPhone zeigt den Standort des vermissten Geräts ziemlich genau auf einer Karte an. Nur dumm, dass C die Funktion nicht aktiviert hatte, was an Ironie und Dramatik nicht zu überbieten war.

So blieben uns nach reiflicher Betrachtung der Geschehnisse, an die wir uns noch erinnern konnten nur zwei Möglichkeiten: Entweder C hatte die Tasche auf der Veranstaltung liegen lassen oder in unserem Taxi. Zum Glück hatten wir ein Uber genommen und unsere Fahrt war im Internet verzeichnet. Leider gestaltete es sich als nicht trivial, die Kontaktdaten des Fahrers ausfindig zu machen. Aber siehe da, über einen Link auf den FAQ wurden mir die Telefonnummern meiner letzten drei Fahrer angezeigt. Damit konnte ich arbeiten. Ein erster Anruf blieb erfolglos, meine SMS wurde aber tatsächlich nach etwa einer halben Stunde beantwortet. Die Tasche sei gefunden worden und in guten Händen. Der Finder schieb weiter, er befände sich den ganzen Nachmittag in der Kirche und sei abends zum Familienessen verabredet. Ich drängte freundlich auf ein Treffen, egal wo, und so fuhren wir abends (zum Glück war ich wieder fahrtüchtig) nach Richmond in die East Bay. Dort besorgten wir eine Dankeskarte, legten eine Spende hinein und trafen den älteren mexikanischen Herrn, der uns in der Nacht vorher nach Hause gebracht hatte. Die Tasche sei unversehrt, er habe sich nur über das Klingeln in seinem Auto gewundert, erzählte er uns. Und so endete unser dritter Advent nach der Übergabe auf dem Parkplatz vor Macy’s bei In ‘N’ Out mit einem Kater-Burger. Ende gut, alles gut.