Feuerzangenbowle

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Manche Traditionen müssen einfach gepflegt werden. Ich kann mich noch an die erste Feuerzangenbowle zur Weihnachtszeit bei Heiko erinnern. Als er dann nach Düsseldorf gezogen ist, haben wir kurzerhand die Tradition bei uns zu Hause fortgesetzt – mit Film und allem. Heraus kamen dabei teils kuriose Feten, manchmal schlecht für den Teppich (war mir schlecht), aber immer lustig.

Warum sollte das also nicht auch hier in den USA funktionieren? Natürlich kennt hier niemand Heinz Rühmann und der gute Heinz hätte sich sicher auch nicht träumen lassen, dass sein Film hier zur Weihnachtszeit eine ähnliche Popularität erreichen könnte wie in Deutschland. Aber, man kann es ja einfach mal drauf ankommen lassen.

Am letzten Samstag hatten wir 15 Leute zu diesem Experiment eingeladen. Einen Norweger, eine Engländerin, einen Portugiesen, ein paar Amis und Deutsche – Ihr versteht schon worauf das hinausläuft. Es gab gesunde Snacks, Chili, Brot und eine Käseplatte, Chicken-Pie, Heringssalat und was sonst noch alles mitgebracht wurde. Die Feuerzangenbowle war hausgemacht und Zuckerhüte hatten wir ja zu genüge aus Deutschland importiert. Auf den Film wollten wir nicht verzichten und so habe ich englische Untertitel besorgt, die den strammen Dialogen für jene, des deutschen nicht mächtigen Zuseher mehr Inhalt verliehen. Das Tränken und Anzünden des Zuckerhuts wurde allgemein mit großer Begeisterung verfolgt, bis der Rauchmelder die Stille mit seinem lauten Piepen durchschnitt. Zum Glück wusste Phil das Gerät, das ja eigentlich offene Feuer in unserer Holzhütte verhindern soll, fachmännisch mit einer Drehung zu entschärfen. Und so schauten wir gemütlich den Film, stießen mit unseren Heißgetränken an und hatten einen phantastischen Abend. Sogar das Wetter spielte mit – die Temperaturen waren nachts nur knapp über dem Gefrierpunkt. Vielleicht ist es uns ja gelungen eine deutsche Tradition hier zu etablieren. Nächstes Jahr gibt es die Fortsetzung.