Endlich Segeln

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Auf dem offenen Meer wurde uns relativ schnell klar, dass wir uns auf einen gemütlichen Segeltag einstellen konnten. Bei entspanntem Raumwind konnte der Katamaran endlich ansatzweise zeigen was er konnte. Mit gerefftem Großsegel und der großen Genua machten wir 5-6 Knoten Fahrt und kamen Bora Bora immer näher. Die Überreste des mächtigen Vulkans waren ohnehin nicht zu übersehen – schon von Taha’a nicht. Auch die Passage im Westen der Insel war nicht zu verpassen und sofort wurde klar, dass auf Bora Bora deutlich mehr los sein würde, also auf Raiatea und Taha’a. Dicke Yachten, Kreuzfahrtschiffe, richtig Verkehr. Wir liefen in die Lagune ein und ankerten auf einer Sandbank nicht unweit des Hilton Hotels. Ohne Frage, die Lagune von Bora Bora ist atemberaubend schön. Das Wasser
ist kristallklar und warm, der Vulkan in der Inselmitte beeindruckend.
Die Motus sind von Ferienanlagen nur so gesäumt. So sieht also eines der
teuersten Urlaubsziele der Welt aus.

Am nächsten Morgen nahmen wir an einem Spektakel teil, an das wir uns
noch lange erinnern werden. Bereits am Vortag hatten wir mitbekommen,
dass Ausflugsboote nicht weit von unserem Ankerplatz eine Show veranstalteten. Also warteten wir, bis es wieder soweit war und fuhren dann selber mit unserem Dinghy raus. Die Touristen standen hüfttief im Wasser, während die Tourguides Thunfischbrocken ins Wasser warfen. Damit fütterten sie Stachelrochen und Haie an, die um die gesamte Gruppe kreisten. Wir hüpften ins Wasser und schnorchelten. Die Rochen kamen uns so nahe, dass wir sie streicheln konnten. Bei den Haien, ca. 1-1,5m lang, trauten wir uns das nicht. Zum Glück kreisten die größeren Exemplare in sicherer Entfernung. Ich bin kein Freund dieses Anfütterungstourismus, aber, ich kann es nicht anders sagen: Diese Erfahrung war atemberaubend.

Natürlich waren wir auch gespannt auf das Inselleben, also statteten wir der Stadt Vaitape einen Besuch ab, während Heiko in der Marina Frischwasser bunkerte. Vom Glamour der Ferienanlagen war hier allerdings keine Spur. Einfache Häuser, einfache Straßen – viel scheint nicht anzukommen bei den Insulanern, von dem Geld der Touristen. Immerhin gab es zwei Supermärkte und wir ergatterten zudem Bananen und Papaya an einem Obststand. Abends ankerten wir auf einer anderen Sandbank und C, Anke, die Kinder und ich schwammen einen knappen Kilometer zum Strand. Dort wurden wir gleich von einem Sicherheitsmann aufgegriffen, der die Ruine des ältesten Hotels auf Bora Bora bewachte. Der Mann war nett und hielt uns für total verrückt, da wir so kurz vor Anbruch der Dunkelheit so eine weite Strecke durch die Fahrrinne geschwommen waren. Und ich dachte in der Südsee seien alle gechillter als wir! Wir schafften es vor Einbruch der Dunkelheit zurück zum Boot, wo ich in Windeseile den Schnellkochtopf vom Herd nahm, den wir vergessen hatten. Es ist nicht alles anders, in der Südsee.