Einmal werden wir noch wach…

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Morgen geht es um die Wurst. Endlich. Wir werden die Hochrechnungen auf eine Party mit Freunden verfolgen. Hoffentlich gibt es dann etwas zu feiern, denn diese Wahl war eine Schlammschlacht ohne gleichen. Vor vier Jahren, als Obama von Mitt Romney herausgefordert wurde, haben wir das Getöse noch nicht so mitverfolgt. Wir hatten andere Dinge im Kopf und haben nur am Wahlabend gebannt vor dem Fernsehen gesessen. Diese Mal war es anders. Auch wir haben vor einem Jahr gedacht, “das gibt es nicht”, als Trump seine Kandidatur bekannt gegeben hat. Auch wir haben uns gewundert, dass er einen republikanischen Kandidaten nach dem anderen ausgestochen hat. Auch wir waren angewidert von seinen rassistischen Beleidigungen, Anfeindungen und Lügen. Und morgen könnte dieser Mann tatsächlich zum nächsten Präsident der USA gewählt werden. Oder doch nicht?

Nachdem das FBI jetzt doch kleinlaut eingestanden hat, nichts Neues gegen Hillary gefunden zu haben, sehen ihre Umfragen wieder einen Tick besser aus. Aus Nevada und Florida kommen die Meldungen, dass Latinos und Schwarze in Scharen an der Vorwahlen teilgenommen haben – es ist von Rekordwahlbeteiligung die Rede. Angeblich hat sich alleine die Anzahl von Latinos, die an Vorwahlen in Florida teilgenommen haben, im Vergleich zu 2012 verdoppelt. Sollte Florida, das heftig umkämpft ist und traditionell republikanisch wählt, an Hillary fallen, so wäre das schon das Ende von Trumps Hoffnungen. Sollte er aber gewinnen und Hillary den ein oder anderen Swing-State abnehmen, könnte es für ihn reichen. All das zeigt nur, wie eng es bei dieser Präsidentenwahl zugeht.

Die Spannung ist kaum zu ertragen. Alle sind nervös, C und ich noch einen Tick mehr als die Amerikaner. Niemand mag sich so recht vorstellen, was es bedeuten würde, wenn Trump für 4 Jahre die USA regierte. Es werden Witze gemacht, dass die Sachen für die Auswanderung nach Kanada gepackt seien. Und dennoch habe ich etwas mehr Hoffnung als vor 10 Tagen, als die FBI-Bombe platzte. Es ist unglaublich, dass Trump heute von Manipulation sprach, wobei ihm dieser Schachzug des FBI-Direktors erst wieder ins Rennen um das weiße Haus gebracht hat. Offenbar kann man es ihm einfach nicht recht machen. Es scheint, als gelänge es Hillary einen Tick besser, ihre Kernwähler zu mobilisieren. Was das wert ist werden wir morgen erfahren, wenn Angela Merkel als mächtigste Frau der freien Welt abgelöst wird.