Der Kleine Unterschied – Teil 5: Naseputzen

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Die Tage werden auch hier kürzer, morgens auf dem Fahrrad weht einem ein frischer Wind um die Nase und auch in Kalifornien fängt sie dann an zu tropfen. Spätestens auf dem Bahnsteig (nein, ich stehe immer noch  nicht in der Schlange) ist er dann da: der Kleine Unterschied. Während ich meine aus Deutschland importierten Tempos (Danke Mutti!) aus der Tasche ziehe, mir die Nase putze und in den Zug steige, ziehen meine Mitreisenden während der gesamten Reise hoch. Das klingt unangenehm, ob es gesund ist oder nicht, ist wohl umstritten.

Aber woher kommt dieser kulturelle Unterschied? Bei den asiatischen Mitreisenden ist die Geräuschkulisse noch extremer, ich kann an dieser Stelle aber leider nicht auf phänotypische Besonderheiten wie z.B. Nasenform eingehen. Meine Erkenntnis: es gibt hier keine vernünftigen Taschentücher. 1. Problem: die dünnen Tüchlein von Kleenex und Co halten keinen ordentlichen Schnäuz aus und bevor man den Salat in der Hand hat, zieht man lieber hoch. 2. Problem: die praktische Verpackung für die Hosentasche ist hier nur in Spezialitatengeschäften aufzutreiben und somit teuer. So lange Tempo den US Markt noch nicht erschlossen hat, wird der kleine Unterschied sich hier weiterhin munter breit machen.