Jetzt hat es auch mich erwischt. Nach drei Monaten bei Square, die wie im Flug vorbei gegangen sind, bin ich diese Woche das erste Mal für Bereitschaft eingeteilt. Für eine Woche, bis nächsten Montagmorgen, bin ich 24h täglich erster Ansprechpartner für die Software, die das Geld bewegt. Heutzutage hat man natürlich keinen Pager mehr (es sei denn man ist Arzt), sondern wird per iPhone App, SMS und Email über Anomalien informiert. Die Anzahl der Pages hält sich in Grenzen und letzte Nacht konnte ich sogar selig durchschlafen.
Ansonsten habe ich noch wenig Peilung, aber es wird täglich besser. Square ist eine tolle Firma und ich arbeite mit sehr intelligenten Leuten zusammen, aber dennoch gibt es überall etwas zu melden, korrigieren, oder gerade zu biegen. Mehr als 50% meiner Zeit hatte ich gestern und heute mit solchen Kleinigkeiten zu tun. Die meisten davon sind so banal, dass es sich einfach nicht lohnt, die Ursachen aufzuspüren und zu reparieren. Dennoch macht es die Ablenkung schon schwierig seine eigentliche Arbeit zu erledigen – zumal ich jetzt auch immer häufiger für Interviews gebucht werde.
Während die meisten Programmierer Interviews hassen und lieber ihre Ruhe haben wollen, habe ich nichts dagegen, Anderen auf den Zahn zu fühlen – solange es nicht täglich sein muss. Oft habe ich Leute von Microsoft, Google und Facebook vor mir und bin immer neugierig, was sie für Geschichten zu erzählen haben. Am besten kann man natürlich beim Lunch-Interview plaudern, da ist auch unsere Messlatte auch nicht so hoch wie bei den normalen Interviews. Sogar absolute Pfeifen bekommen bei uns noch ein kostenloses Mittagessen, bevor wir sie nach Hause schicken, damit sie ihren Besuch bei Square dennoch in bester Erinnerung behalten. Macht nichts, bleiben sie halt bei Microsoft und Co.