Auto, Baseball, Auto

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Letztes Wochenende war ziemlich ereignisreich, hier in Kalifornien. Am Freitag haben wir im wie immer wolkenbehangenen Daly City unsere theoretische Führerscheinprüfungen abgelegt. 36 muliple-choice Fragen waren zu beantworten. C und ich hatten uns einigermaßen mit einem iPad App vorbereitet und sind beide locker, wenn auch nicht fehlerfrei, durchgekommen. Irgendwie fanden wir beide es dann doch albern mit Mitte dreißig mal wieder für eine Führerscheinprüfung zu lernen. Jetzt steht irgendwann die Praktische Prüfung an und da werde ich mir vornehmen müssen so richtig zu schleichen, immer dreimal zu gucken und immer schön anzuhalten, damit ich nicht durchfalle.

Danach trennten sich unsere Wege. Nach der Arbeit traf ich mich mit Phil, um auf dem Segelboot eines Kumpels das Baseballspiel zwischen den SF Giants und den LA Dogers zu verfolgen -sozusagen Dortmund gegen Schalke. Wir sind also mit 18 Leuten, haufenweise Bier, Chips und Grillzeugs aus der Marina in South Beach ausgelaufen, um dann direkt neben dem Giants Stadion zu ankern. Danach wurde gegrillt und ges… Bier getrunken. Vom Spiel haben wir leider nicht viel mitbekommen, aber wie mir dann erklärt wurde, ging es auch gar nicht so sehr darum. Die Stimmung war gut, bis die Giants in der Verlängerung das Spiel noch aus der Hand gaben. Unter wüsten Beschimpfungen wurde der Anker gelichtet und in den Hafen heimgekehrt. Am meisten haben mich die Möwen beeindruckt, die in Scharen kurz vor Spielende über dem Stadion kreisten und sich sofort nach Spielende auf die Chips, Hotdog und Burgerreste auf den leeren Rängen stürzten. Entstand so vielleicht die Idee für den Film von Hitchcock? C fuhr derweil nach Watsonville, um mit Katy an einer Bridal-shower am Samstag teilzunehmen. Während ich den Samstag freimachen konnte, nachdem ich noch am Freitagabend mit Phils Truck nach Hause gefahren bin (natürlich ohne vorher viel Bier zu trinken). Endlich mal wieder Gitarre spielen, im Garten lesen und Kalifornien genießen. Es wurde auch mal wieder Zeit, wie die Blase an meinem linken Ringfinger bestätigt.

Am Sonntag stand dann die erste Ausgabe von ISFrüh an und sie wurde, ohne zu übertreiben, ein großer Erfolg. Frühstück in den USA, Abendessen in Deutschland, das funktioniert einfach gut. Im Rahmen dessen haben sich jetzt die ersten Gäste aus Deutschland für Anfang August 2013 angekündigt. Bis dahin haben wir dann auch unser Gästezimmer am Start. Nachmittags habe ich dann noch meine Cousine Julia in San Francisco getroffen. Obwohl wir uns lange nicht gesehen hatten war das Treffen an sich sehr lustig und entspannt, nur unser Auto sorgte für eine gehörige Portion Drama. Wir waren aufgrund des unglaublichen Verkehrs in SF spät dran, also stellte ich den Wagen vor dem Treffpunkt ab und C wollte einen Parkplatz suchen. Aber: Fly Sven streikte und sprang einfach nicht mehr an. Er tat keinen Mucks mehr und war selbst durch Starthilfe eines netten Anwohners, der unsere Situation beobachtet hatte und gleich zur Stelle war, nicht mehr zum Laufen zu bekommen. Ich rief also beim AAA (vergl. mit ADAC) an und und bestellte einen Abschleppdienst. Dann schickte C mich zum Treffen und wartete im Auto eine ganze Stunde vergeblich auf den Mechaniker. Aber jetzt kommt’s. Als ich mit Julia, ihrem Kumpel und Kaffee für C zurück zum Auto kam, fummelte der Typ an den ziemlich losen Batterieklemmen rum und Fly Sven sprang sofort wieder an. Ein Wunder! Und das ohne Rauschebart und Jesuslatschen. Nicht schlecht, jetzt konnten wir immerhin wieder von alleine nach Hause fahren. Was wollte Fly Sven uns damit wohl sagen? Jetzt läuft er immerhin wieder wie am Schnürchen.