Seit über einem Jahr leben wir jetzt in Kalifornien, letztes Wochenende haben wir es endlich in den Yosemite Nationalpark geschafft. Unsere Erlebnisse dort sprengen den Umfang eines Blog-Eintrags. Daher habe ich mich entschlossen, mindestens zwei, vielleicht sogar drei Teile daraus zu machen.
Zu Beginn einige Statistiken unseres Abenteuers im Yosemite:
- 3 Tage Camping, jeweils 1 mal duschen
- 12h Wanderungen
- 18,4 Meilen (29,6 km) zurückgelegt
- 1600 Höhenmeter bestiegen
- Temperaturen von bis zu 38°C im Schatten
- 4 Gallonen (15l) Wasser verbraucht
- 2 Wölfe (oder zweimal denselben) gesehen
- keine Bären gesichtet
Los ging es am Donnerstagabend mit ordentlich Verkehr in der Bay Area. Nach über 5h Stunden Fahrt waren wir endlich am Rande des Parks angekommen. Unser Plan war es, in der ersten Nacht wild zu campen, um dann gegen 8 Uhr am Freitagmorgen am Campingplatz Bridalveil zu sein. Volltreffer. Platz bezogen, schnelles Frühstück und dann ging es ab ins Tal. Dort kann man nur campen, wenn man vorher reserviert hat. Sonst muss man die 45 Minuten Fahrt zu den Campingplätzen in den Bergen in Kauf nehmen – kein Problem für uns, denn dafür mussten wir nachts nicht bei 30°C schwitzen, sondern konnten bei angenehmen 15°C unter der Decke kuschen.
Die erste Wanderung führte uns entlang des Mist Trails. Die ersten Meter waren gesäumt von Menschenmassen. Dicke, Dünne, Amerikaner, Franzosen, Deutsche, mit und ohne Kinderwagen, alle waren sie unterwegs. Zum Vernal Fall, dem ersten Wasserfall (siehe Fotos), schafften es nur wenige, obwohl der Weg noch nicht sehr anspruchsvoll war. Auf den Stufen zur Kante wurden wir von der Gischt nass gespritzt. Unbedingt Regenjacke mitnehmen stand im Reiseführer. Wir empfanden es eher als eine wohlwollende Abkühlung. Nach einer kurzen Pause ging es weiter zum Nevada Fall. Nur noch sehr wenige Wanderer erklommen wie wir die unzähligen (anstrengenden) Treppen auf das Hochplateau und wurden durch eine phantastische Aussicht belohnt. Nach 3h Wanderung war endlich die Zeit für Pausenbrot essen und Füße ins Wasser halten gekommen. Für den Abstieg ließen wir uns Zeit und so waren wir nach 5h endlich wieder im Tal angekommen. Durchgeschwitzt vom Tragen des Gepäcks mit Wasser und Spiegelreflexkamera machten wir uns auf die Suche nach einer Dusche. Bei uns im Camp gab es solchen Luxus nicht. Pro 20 Plätze ein (!!!) Waschbecken mit fließend Wasser, um Geschirr abzuwaschen, sowie zwei Toiletten und zwei Waschbecken, das war’s. Dennoch war C (noch) nicht bereit, $5 pro Person für Duschen auszugeben, weshalb wir kurzerhand zum Baden in den Merced River sprangen. Abends fuhren wir noch zum Glacier Point, einem Muss für Besucher, die sich einen Eindruck über das Yosemite Tal verschaffen wollen – und nicht weit von unserem Campingplatz. Dort bestaunten wir unsere Wasserfälle und machten Pläne für den nächsten Tag. Eines wurde uns aber schon am ersten Tag klar: Der Yosemite Nationalpark will erwandert und erkundet werden. Die Höhepunkte sind (zum Glück) nicht mit dem Auto zu erreichen.