Sonne, Hitze und Schweiß

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Dass es in der Wüste vor allem im Sommer sehr heiß wird weiß doch jedes Kind. Wahrscheinlich lag es daran, dass Cs Arbeitskollegen uns für verrückt erklärt haben, als wir verkündeten am Wochenende nach Palm Springs zu fliegen, um dort die Weberkrabben zu treffen und im Joshua Tree Nationalpark zu campen. Gesagt, getan. Schließlich haben wir auch schon Death Valley bei 52°C überlebt – ohne nennenswerte Spätschäden.

Beim Verlassen des Flughafens traf uns dann aber doch die erste Hitzefaust. Es war heiß und windig. Immerhin nicht feucht heiß wie in den Tropen, aber dennoch trocken heiß und drückend. Wir wurden mit dem 26-Fuß Wohnmobil abgeholt und mussten uns auf dem Campingplatz erstmal wüstenmäßig umkleiden, das heißt Flipflops und kurze Hosen – auch wenn es schon 22:30 Uhr war. Wir campten in der ersten Nacht außerhalb des Joshua Tree Parks in einer Tiefebene umgeben von Windrädern und Bergen. Außer uns war fast niemand dort. Sommer in Palm Springs, das ist absolute Nebensaison. Der Grund wurde uns schon in der ersten Nacht klar. Bei ca. 30°C schläft es sich nämlich nicht so angenehm. Die Kinder wimmerten und bei mir wechselten sich Schaf- und Wachphasen ab, bis jemand Erbarmen hatte (oder zuerst die Nerven verlor) und die Klimaanlage anschaltete. Wozu hat mann denn so ein riesiges Wohnmobil mit Landstrom?

Am nächsten Morgen ging es nach einem herrlichen Frühstück auf zum Joshua Tree Nationalpark. Dieser ist geprägt durch zwei Wüsten: Mojave und Colorado. In der Mojave-Wüste stehen die berühmten Joshua Trees (eine Art der Yucca Palme, die nur hier wächst), während in der Colorado-Wüste hauptsächlich Büsche und vereinzelt Kakteen zu finden sind. Der Park ist durchaus sehenswert, obwohl ich Death Valley noch beeindruckender und auch etwas abwechslungsreicher finde. Wer sich entscheiden muss, dem sei das Tal des Todes angeraten. Dennoch gab es einiges zu sehen, obwohl wir mit den Kindern und wegen der Hitze keine Wanderungen, z.B. zu den alten, verlassenen Minen, gemacht haben. Die Kakteen im Cholla Cactus Garden fand ich super, auch wenn es für ein Foto beim Sonnenaufgang nicht gereicht hat.

Übernachtet haben wir im Jumbo Rocks Campground, wo die Temperaturen, dank der größeren Höhe der Mojave-Wüste und des kühlen Winds, auch Nachts beinahe angenehm waren. Was gibt es Besseres, als ein Steak vom Grill und ein Glas Rotwein unter Sternen in der Wildnis? C und ich fühlten uns an unsere Tour durch Namibia erinnert und schliefen seit langem mal wieder im Zelt. Zum Glück ließen uns die Taranteln und Klapperschlangen in Ruhe.