Seit Anfang der Woche ist endlich unsere Solaranlage in Betrieb. Seitdem produzieren wir jeden Tag ca. 15 kWh Energie – dreimal so viel, wie wir verbrauchen. Allerdings nimmt die Produktion jeden Tag etwas ab. Es ist Herbst, die Tage werden kürzer und die Sonne steht nicht mehr so hoch. Das beeinträchtigt natürlich auch die Solarzellen. Wenn wir jetzt schon unsere Haus-Batterie hätten, Tesla hat Lieferschwierigkeiten, auch mit der Powerwall 2, dann könnten wir unseren gesamtem Stromverbrauch mit unserer Solaranlage decken. Tesla laden inclusive. Das hat was, ist zukunftsträchtig und irgendwie ein irres Gefühl.
Stattdessen speisen wir jetzt Strom ins Netz ein und bekommen dafür Gutschriften, damit wir z.B. nachts günstig unser Auto laden können. Mein Verhalten hat sich schon geändert. Elektrogeräte betreibe und lade ich jetzt bevorzugt tagsüber, mit Solarstrom. Außerdem habe ich angefangen, mich für Stromdaten zu interessieren. Wieviel verbrauchen wir im Moment? Wieviel erzeugt die Solaranlage? Wieviel wird gerade eingespeist? Leider schickt die Software unseres Inverters die Messdaten per Funk nur all 4h an die Zentrale. Per Ethernet-Kabel würde das alle 15 Minuten geschehen. Da sieht man dann fast in Echtzeit, falls eine Wolke über das Haus zieht. Und wir brauchen wahrscheinlich einen gesonderten Sensor, der die Daten aus unserem Smart-Meter in Echtzeit ausliest.
Es gibt also noch eine Menge zu messen und zu verbessern, aber Solar funktioniert tatsächlich – zumindest wenn man in einer Region wohnt, wo fast immer die Sonne scheint. Viel Geld werden wir zwar nicht sparen, jetzt wo wir Selbstverbraucher sind – unsere monatlichen Stromkosten lagen bisher zwischen $20 – $30. Aber es ist faszinierend, davon zu träumen, irgendwann vom Stromnetz (beinahe) unabhängig zu sein. Aber auch so leisten wir schon jetzt unseren Beitrag, um die globale Erwärmung zu verlangsamen.