Sport in der Antarktis

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Wer in Kalifornien lebt ist in der Regel sportlich. Natürlich gibt es hier auch den ein oder anderen Dicken, Amerika ist und bleibt eben Amerika, aber so viele Jogger, Radfahrer, Triathleten, etc. wie hier habe ich noch nirgends auf einem Haufen gesehen. Da macht auch Square keine Ausnahme. Eine meiner Kolleginnen ist gerade aus der Antarktis zurückgekehrt, denn sie ist dort einen Marathon gelaufen.

Die ganze Reise dauerte 2 Wochen. Über Houston ging es zunächst nach Buenos Aires zum akklimatisieren. Nach ein paar Tagen flog sie nach Ushuaia, um dort an Bord eines russischen Forschungsschiffes zu gehen. Zwei Tage dauerte die Überfahrt zur Antarktis, Privatkabine und Gemeinschaftssauna inklusive. Auch über das Essen an Bord hatte sie nur Gutes zu berichten. Der antarktische Spätsommer lud dann bei Sonnenschein und Temperaturen um die 1*C zum Sport machen ein. 6 Runden waren zu laufen und, man mag es kaum glauben, am Ende, sagte sie mir, sei ihr sogar richtig warm geworden. Dazu kamen unvergessliche Erlebnisse: schwimmen zwischen Eisschollen im Eiskalten Wasser – nur im Badeanzug. Mitten im Rennen wurde sie von einer Robbe angeknurrt, die sich auf die Strecke verirrt hatte. Das Rennen an sich war auch nicht einfach, da die 100 Teilnehmer mit Matrosenschwank zu kämpfen hatten. Kein Wunder, wenn man eine Woche lang auf einem Schiff lebt. Auf der Rückfahrt gab es dann noch schweren Seegang und Kotztüten satt. Ich bin sicher, dass ich nur einen kleinen Teil ihrer Geschichten gehört habe, aber die wollte ich Euch nicht vorenthalten.

Dagegen ist die Stunde, die C und ich heute Abend joggen waren eigentlich keine Erwähnung wert – wäre da nicht da Blick über die San Francisco Bay und die Skyline der Stadt. Der ist immer noch nicht alltäglich.