1 – Radtour

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Der Frühling ist in Kalifornien eingekehrt. Strahlender Sonnenschein und Temperaturen zwischen 17°C und 21°C lassen einen vergessen, dass Januar und Februar eigentlich Regen bringen sollten. Stattdessen werden die Jacken eingepackt und die Fahrräder ausgepackt.

C hat seit einigen Wochen ein neues Fahrrad. Und seit letztem Wochenende ist es 100% fahrbereit. Es begann damit, dass wir bei Brilliant Bikes ein Rad bestellt haben. Das Rad war zwar recht günstig, wartet aber mit einem Carbon-Riemenantrieb und einer 3-Gang-Nabenschaltung auf. Vor allem der Riemenantrieb ist der letzte Schrei—komplett wartungs- und fettfrei. Wie hier in den USA üblich, ließ aber die weitere Ausstattung zu wünschen übrig. Daher bestellten und montierten wir Schutzbleche, Gepäckträger und sogar den Ständer selber. Auf unserer letzten Deutschlandreise hatte ich bereits ein ganzes Vorderrad mit Nabendynamo mitgebracht (wer mitdenkt, gewinnt). Der Dynamo alleine hätte uns hier mehr gekostet! Komischerweise sind die Amis noch nicht auf den Trichter gekommen, dass Nabendynamos der Hit sind—effizienter als Felgendynamos und man muss nie die Batterien wechseln. Egal, letztes Wochenende haben wir alles montiert und nun hat C ein richtig schickes, alltagstaugliches Rad.

Und da heute das Wetter so gut war, hat sie gleich mit ihrem neuen Drahtesel einen Ausritt unternommen. Und dabei war sie so glücklich, über die Schaltung, die richtig funktioniert, die Lichtanlage mitsamt Standlicht und den Riemenantrieb, dass ich mich richtig mit ihr gefreut habe und sofort beschloss, dass zum Thema des heutigen Blogeintrags zu machen. Ihr altes Walmart-Rad, das wir vor 4 Jahren für $150 gekauft hatten, hat C kurzerhand an eine italienische Doktorandin für $80 verkauft. So hat die sich eben auch noch gefreut, als sie in Richtung Sonnenuntergang davon geradelt ist.

7 Tage, 7 Blogeintraege

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Seit einigen Tagen höre ich das neue Richie Kotzen Album „50 for 50“. 50 Songs hat er aufgenommen, um seinen 50. Geburtstag zu zelebrieren. Irgendwie dachte ich mir, wenn Richie es schafft 50 Songs auf ein Album zu packen, dann schaffe ich es auch an 7 aufeinanderfolgenden Tagen zu bloggen.

Die Idee dazu kam mir, als ich meinen letzten Blogeintrag noch einmal las und ihn im Nachhinein doch etwas zu kritisch fand. Angefangen hatte er ja eigentlich mit der Freude an den kleinen Veränderungen im Leben, zum Beispiel dem Umzug ins neue Büro. Wenn ich mir jetzt also vornehme, an 7 aufeinanderfolgenden Tagen zu bloggen, dann bedeutet das vor allem, dass ich gelobe, auf die kleinen Freuden im Leben zu achten. Denn natürlich kann man schon 8 Jahre irgendwo leben und dennoch ein Auge für die Geschichten abseits des Alltags haben. Man muss sich nur darauf konzentrieren.

So viel zu meinem Vorhaben, morgen geht es also los. Womit, wird mir der morgige Tag zeigen. Ich gehe nicht davon aus, dass jeder Blogeintrag ein Knaller wird, aber das ist ja Richie auf seinem neuen Album auch nicht gelungen. Hauptsache es macht Spaß!

Mal was Neues

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Heute war ein spannender Tag. Es war nämlich mein erster Arbeitstag in unserem neuen Oakland-Office. Ich bin jetzt seit 6,5 Jahren bei Square. Und ich bin einer der wenigen Mitarbeiter, die sich noch an das alte Büro im San Francisco Chronicle Gebäude erinnern können, bevor wir in unseren Bunker an der Market St gezogen sind. Keine Frage, das Hauptquartier in San Francisco ist immer noch Spitze. Aber heute habe ich aufs Neue erlebt, wie Kleinigkeiten des Alltags einem eine Freude machen können.

Zuallererst wäre da natürlich der Arbeitsweg, der Commute. Nach San Francisco brauche ich gute 50 Minuten—from door to door. Oft kommt es allerdings vor, dass BART (der Betreiber der Öffentlichen) Probleme hat. Dann dauert das Pendeln auch mal locker über eine Stunde. Natürlich habe ich mich im Laufe der Zeit daran gewöhnt, ebenso an die völlig überfüllten Züge. Nach Oakland (19th St) sind es jetzt allerdings von Berkeley nur noch 2 Stationen mit dem BART. Das schaffe ich in unter 10 Minuten. Im besten Falle reduziert sich mein Arbeitsweg jetzt von 50 auf 15 Minuten. Vielleicht spare ich mir den BART aber auch ab sofort und fahre einfach mit dem Fahrrad. Das alles klingt trivial, aber tatsächlich hatte ich den ganzen Tag ein dickes Grinsen auf dem Gesicht—erst recht, als ich abends aus dem Büro direkt in die Unterführung zum Bart ging und dort den wartenden Zug schon stehen sah. Eine ganze Stunde mehr Zeit pro Tag. Das ist ein echter Mehrwert.

Das Gebäude an sich ist natürlich auch der Hammer (siehe Fotos). Es ist riesig (8 Etagen), schick und modern eingerichtet. Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt: In Oakland gibt es kein Mittagessen bei Square mehr. Dafür eröffnen im Erdgeschoss demnächst Cafés und Restaurants. Wer uns in den letzten Jahren besucht hat und einmal die Market St hinuntergelaufen ist, der weiß, dass die Gegend dort hart ist: überall wird gedealt und gespritzt, die Penner liegen auf der Straße herum. Das ist in Downtown-Oakland, zumindest da, wo unser neues Büro ist, anders. Es befindet sich in einer super Gegend mit viele Kneipen und Restaurants. Überhaupt hat Oakland mehr Stadtflair als San Francisco zu bieten und kommt dem „arm aber sexy“ Mantra von Berlin schon eher näher. Ich freue mich darauf, mich öfter mit C zum Mittagessen zu treffen und die Gegend zu erkunden.

Es gibt also viel zu entdecken, in und um das neue Büro. Ich werde erstmal 2-3 Tage die Woche dort arbeiten. Da der Großteil meiner Entwickler in San Francisco geblieben ist, möchte ich mich noch nicht komplett abnabeln. Aber bei einer Kapazität für 2000 Mitarbeiter und einer derzeitigen Belegung von 300 ist es absehbar, das San Francisco in Zukunft zu Gunsten von Oakland sukzessive verkleinert wird. Wie wir allerdings die jungen Menschen aus San Francisco dazu bewegen wollen, nach Oakland zu pendeln, das ist noch die große Frage. Bisher wohnen eher diejenigen mit Familie in der East Bay.

Dieses Jahr feiern wir unser 8. Jubiläum in Kalifornien. Wir haben unheimlich viel erlebt, Freunde gefunden, neues ausprobiert. Aber mittlerweile macht sich eben auch die Erkenntnis breit, dass es nicht mehr viel Neues zu entdecken gibt. Seit 5 Jahren wohnen wir in Berkeley im gleichen Haus. Seit Jahren fahren wir zum Lake Tahoe, um auf den immer gleichen Pisten Ski zu fahren. Die Mountainbike-Trails, wir kennen sie (fast) alle. Yosemite, haben wir schon zigfach durchwandert. Irgendwie gehen uns die Abenteuer aus.

Der Absatz, den ich soeben geschrieben habe, ist natürlich ebenso einleuchtend wie unfair. Nichts bleibt ewig frisch. Natürlich haben wir ein tolles Leben hier. Ich bin mir sicher, vieles würde mir fehlen, wenn wir Kalifornien verließen. Aber es bleibt eben auch die Frage: wieviel Wandel und Veränderung brauchen wir im Leben? Wie kann man dem Trott entgehen? Dabei geht es gar nicht darum, sich immer wieder in neue Abenteuer zu stürzen und den Kick zu suchen, sondern darum, sich seine Neugierde zu erhalten. C und ich sind in Kalifornien erst richtig erwachsen geworden. Mir ist nun klar, dass selbst das Leben im Paradies irgendwann zur Gewohnheit wird. Veränderung heißt eben auch Bewegung. Und Stillstehen können wir beide nicht.

Voll Vernetzt

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Gut, dass ich meinen Wehrdienst damals bei den Fernmeldern geleistet habe. Letztes Wochenende haben wir nämlich vor allem damit verbracht, unser Haus zu verkabeln—mit Ethernet-Kabeln. Ihr fragt Euch womöglich, ob es in den USA kein schnelles WLAN gibt, oder warum man sich im Jahre 2020 noch die Mühe machen sollte, meterweise Netzwerkkabel zu verlegen. Dafür hatten wir gleich mehrere Gründe.

Zuallererst haben wir seit einigen Monaten eine Glasfaserleitung von Sonic, die uns eine theoretische Bandbreite von 1Gb für Up- und Downloads beschert. Ich erinnere mich noch gut an die Standleitung an der TU Berlin, die damals mit 100 Mb rasend schnell war. Unser Verbindung zu Hause ist jetzt 10 mal so schnell und da kommt WLAN einfach nicht mehr mit. Für die volle Leistung bedarf es also Netzwerkkabel. Zweitens haben wir mit dem Solarinverter und der Tesla-Batterie Geräte am Haus, die Daten in Echtzeit senden können, aber entweder kein WLAN unterstützen (Inverter) oder manchmal mit der Verbindung aufgrund der Reichweite ihre Probleme haben (Tesla-Gateway). Da ist feste Verkabelung eine feine Lösung. Drittens beginnt in wenigen Wochen unser erstes großes Projekt des Jahres: Unser Haus wird energetisch aufgewertet. Fußböden und Dachstuhl werden isoliert, versiegelt und wir tauschen unsere Propangasheizung gegen eine moderne und effiziente Wärmepumpe aus. Und daher dachte ich mir, dass wir besser die Netzwerkkabel legen, bevor diese Maßnahmen durchgeführt werden.

Glücklicherweise sind solche Kabelprojekte in den Holzhäusern Kaliforniens an sich keine große Sache. Die Kabel werden entweder im Dachstuhl oder unter dem Haus, das in der Regel auf Stelzen steht, verlegt. Nachdem wir aus den Rigipswänden Rechtecke für die neuen Netzwerkdosen herausgeschnitten hatten, bohrten wir mit einem ca. 50cm langen, flexiblen Bohrer durch das Loch in der Wand ein Loch durch den Fußboden. Dadurch zogen wir dann die Kabel, C oben und ich unten. Ich kroch mit den Kabeln unter dem Haus herum, führte sie dann durch weiter Löcher in den Schrank im Flur, wo sie dann in einer sogenannten Patch-Bay zusammen kommen. Natürlich musste alles seine Ordnung haben, also fixierte ich die Kabel mit Nägeln an den Stützbalken des Hauses und sorgte auch für Zugentlastung. Für das Quetschen der Kabel in die Netzwerkdosen und Patch-Bay war dann C zuständig, die dafür weitaus mehr Geduld aufbrachte als ich.

Natürlich ging bei der Ausführung nicht alles so glatt, wie gerade beschrieben. Manche Löcher musste ich mehrfach bohren, einmal riss uns ein Kabel, mal war eine Bohle im Weg. Insgesamt verbrachte ich mehrere Stunden unter Tage und im Dachstuhl, denn wir hängten unseren WLAN-Empfänger zwecks besserer Reichweite an die Decke. Strom hatte ich, ebenfalls durch den Dachstuhl, schon eine Woche vorher in den Schrank gelegt. Ich schätze, dass wir ca. 15h in die Verkabelung gesteckt haben. Dabei sind die Geräte draußen noch nicht angeschlossen. Dennoch sind wir zufrieden. Wir haben jetzt eine bessere WLAN-Abdeckung im Haus und C hat im Arbeitszimmer jetzt Übertragunsgraten von mehr als 500Mbit/s. Um noch schneller zu werden, muss ich unseren Router ersetzen.

Das Projekt ist also noch nicht beendet. Da wir mittlerweile einige IoT (Internet of Things) Geräte haben, also Geräte, die mit dem Internet verbunden sind—vom Tesla Model S, über das Nest-Thermostat, die Hausbatterie, die Solaranlage, etc.—kann neben dem Router eine Firewall nicht schaden. Man muss es Hackern ja nicht einfacher als nötig machen, sich in unsere kaum geschützten Hausgeräte reinzuhacken. Gleichzeitig wollen wir aber auch nicht mehr darauf verzichten, die Heizung per Internet anzuschalten oder in Echtzeit Zugriff auf die Daten unserer Solaranlage zu Hause zu haben. So oder so, die schwierigste Arbeit ist getan, die Kabel sind verlegt. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob das quetschen neuer Netzwerkkabel, um die Computer an die Netzwerkdosen anzuschließen, nicht noch mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Bis man diese feinen Adern alle fein sortiert in die Kunststoffstecker gesteckt bekommen hat, dauert es. Da hilft auch keine Fernmeldeausbildung.

So viel also zu unserem Wochenende. Zu guter Letzt möchte ich jetzt noch meinen Vater grüßen und ihm alles Gute zu seinem 75. Geburtstag wünschen. Falls Ihr das gerade lest und nicht an ihn gedacht habt, dann ruft jetzt lieber schnell an!

2020

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Liebe Leser, ich wünsche Euch ein frohes Neues Jahr, mit viel Glück und Gesundheit und einen guten Start ins neue Jahrzehnt. Neues Jahrzehnt, das klingt irgendwie krass. Lassen wir uns überraschen, was 2020 so bringen wird. Die Auseinandersetzungen im mittleren Osten, zwischen den USA und Iran, lassen erstmal nichts Gutes vermuten.

Wir haben Weihnachten und den Jahreswechsel in Berlin verbracht. Das war schön, dennoch ist Berlin auch immer anstrengend. Das liegt vor allem daran, dass Cs Eltern in den letzten 2 Jahren doch schnell gealtert sind und jetzt viel Hilfe und Betreuung benötigen. Daher dreht sich unser Terminplan in Berlin mittlerweile vor allem um sie. Dennoch haben wir auch Zeit gefunden, uns mit alten Freunden zu treffen und uns gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen. Während es bei uns hauptsächlich um Eltern und Jobs geht, stehen bei unseren Freunden vor allem die Kinder im Vordergrund. Außerdem sind mir in Berlin ein paar weitere Trends aufgefallen.

Insgesamt scheint der Berliner eher unzufrieden mit seinem Job zu sein und möchte gerne weniger arbeiten. Ein Jobwechsel kommt aber eher nicht in Frage. Man weiß schließlich, was man am ihm hat. Und ist der Chef noch so blöde, es gibt natürlich noch schlimmere Chefs. Elektroautos werden immer noch skeptisch gesehen. Was war nochmal das Problem mit dem Diesel? Und warum kommt nicht endlich die Brennstoffzelle? Die Planung der Tesla-Fabrik in Grünheide wird allerdings mit Spannung und einer gehörigen Portion Neugierde verfolgt. Tesla Autos gebaut in Deutschland, vielleicht wäre das doch was. In einer Sache ist man sich allerdings in Berlin einig: In Deutschland kann nichts mehr bewegt werden, ohne dass jemand klagt und sich gegen Veränderungen stemmt. Energiewende? Schön und gut, aber neue Trassen bitte nicht bei uns. Uns wurde berichtet, es herrsche eine „nicht mit mir“ Stimmung. Fortschritt, Ja gerne. Aber bitte nicht bei mir im Garten. Und so wird auch davon ausgegangen, dass der durchaus ambitionierte Plan, die neue Tesla-Fabrik bereits nächstes Jahr in Betriebt zu nehmen, durch den brandenburgischen Was-auch-immer-Lurch durchkreuzt werden wird. Der muss natürlich erst umgesiedelt werden.

Eines unserer Highlights in Berlin war der Besuch einer Schulklasse in Kladow. C und ich wurden von einer 10. Klasse eingeladen, um über Berufswahl, Gleichberechtigung im Job und Arbeiten in den USA zu sprechen. Das fanden wir mindestens genauso spannend, wie die Jugendlichen. Eine Stunde beantworteten wir Fragen, von denen es reichlich gab. Dabei wurden C und ich offenbar als Experten angesehen, anders sind Fragen des Kalibers, „meinen Sie, wir müssten aufgrund der Klimakrise den Atomausstieg noch einmal überdenken?“ nicht zu erklären. Die jungen Frauen wollten von C wissen, wie sie sich im Job durchsetze und ob sie schon aufgrund ihres Geschlechts gemobbt wurde. Und so wurde sie im Laufe des Gesprächs mehr und mehr zum Vorbild. Unsere Message war recht simpel: Seid mutig, traut euch etwas zu. Findet einen Job, der euch begeistert. Engagiert euch, denn Jeder kann etwas bewegen und verändern.

Und was wird uns im Jahr 2020 bewegen? C wird Partner in einer kleinen Venture Capital Bude. Das wird spannend. Ich bleibe erstmal bei Square und beweise mich als General Manager der Zahlungsplatform. Unser großes gemeinsames Ziel ist es, den Sprinter dieses Jahr (fast) fertig zu bekommen. Im Sommer wollen wir damit eine 2 wöchige Tour durch Kalifornien machen. Anfang Februar feiern wir wieder Cs Geburtstag mit Freunden am Lake Tahoe und gehen zusammen Skilaufen. Danach haben wir die Handwerker im Haus, denn wir lassen eine Wärmepumpe einbauen und unser Haus energetisch aufwerten. Das ist unser Beitrag zur CO2 Reduzierung, wie auch die CO2 Zertifikate, die wir 2019 gekauft haben, um die CO2 Emission unserer Langstreckenflüge mit Projekten auszugleichen, in denen CO2 eingespart wird. Und dann wird natürlich auch in den USA gewählt, dieses Jahr. Man muss es klar sagen: Trump ist der Favorit. Aber wir werden alles tun, um zu verhindern, dass er gewinnt. Falls jemand Interesse hat, mit uns die Demokraten zu unterstützen, meldet Euch! Es gibt genug Gelegenheit, einen Unterschied zu machen.

Zu Hause im Regen

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Aloha Freunde. Wir sind wieder zu Hause in Kalifornien und haben ein 4-tägiges Thanksgiving Wochenende hinter uns. Jetzt ist es wirklich nicht mehr lang bis Weihnachten. Zeit durchzuatmen. Nächstes Wochenende ist die Square Weihnachtsfeier—unsere 7.  In zwei Wochen und zwei Tagen sitzen wir schon in einem Flugzeug nach Frankfurt, und dann Berlin.

Kauai war natürlich wieder phantastisch. Es hat zwar jeden Tag geregnet, aber meistens waren die Schauer intensiv und kurz. Wir haben das Beste daraus gemacht und sind jeden Tag mit unserem Ford Mustang Cabrio offen gefahren, denn warm war es natürlich trotzdem. Am letzten Abend waren wir in einem von Einheimischen gerne besuchten Fischrestaurant essen und trauten plötzlich unseren Ohren nicht: Am Nachbartisch unterhielten sich zwei Familien über den neuen Tesla Cybertruck. „Schusssicherer Stahl“, meinte der eine Typ. „So hässlich, dass er schon wieder cool ist“ meinte seine Frau. Der Cybertruck war diese Woche vorgestellt worden und natürlich zerriss sich das gesamte Internet das Maul über das futuristische Design und den Fauxpax mit der Glasscheibe. Aber ich hätte im Traum nicht daran gedacht, dass der Cybertruck auf Kauai Gesprächsthema sein würde. Weiter weg von der Silcon Valley Blase geht kaum. Tesla ist im Mainstream angekommen. Ich finde des Design übrigens mutig, aber durchaus gelungen.

Zu Hause erwartete uns vor allem… mehr Regen. Am Lake Tahoe hat es endlich angefangen zu schneien. In Kirkwood liegt bereits ein Meter Schnee. Und es soll die ganze Woche weiter regnen (allerdings auch wärmer werden). So wie es aussieht, müssen wir vielleicht noch vor Weihnachten in die Berge, um die Skisaison einzuläuten. Unser ursprüngliches Ziel, im Winter in unserem Sprinter schlafen zu können, haben wir allerdings nicht erreicht. Obwohl die Wände fast komplett isoliert und beinahe fertig verkleidet sind, ist es natürlich nachts ohne Heizung viel zu kalt. Daher haben wir den Einbau der Truma Gasheizung als nächsten Meilenstein ausgemacht. Dieses Wochenende haben wir den Wandkamin installiert. Dafür mussten wir ein 83mm Loch in die Seite des Sprinter fräsen—nicht das erste Loch, das wir in das Auto gebohrt haben, aber mit Abstand das größte. Ich muss zugeben, mir war richtig mulmig zumute, als ich die Lochfräse ansetzte. Es hat auch fast eine Minute gedauert, um durch das Blech zu schneiden. Dann allerdings gab es kein zurück mehr. C feilte die Kanten glatt und dann lackierten wir den nackten Stahl mit Rostschutz. Das Wetter war natürlich nicht optimal. Ein Schauer jagte den nächsten. Es wäre wahrscheinlich vernünftiger gewesen, die Arbeit zu unterbrechen, aber wir wollten vorankommen. In der Dunkelheit klebten wir eine Plastiktüte über das Loch am Auto und ließen es über Nacht trocknen.

Heute morgen machten wir dann kurzen Prozess. Wandkamin an das Auspuffrohr montiert (Truma ist genial, sie nutzen ein Doppelrohr, um über denselben Ausgang frische Luft anzusagen und Abgase auszustoßen), mit dem Dichtgummi versehen, innen einen Holzrahmen mit Dichtmasse platziert und festgeschraubt. Die Konstruktion ist dicht und sieht gut aus. Jetzt können wir endlich die letzten Wände im Sprinter zu machen und dann anfangen den Schrank für die Heizung und den Kühlschrank zu bauen. Ein großes Stück weiter verkleidet haben wir heute bereits. Es ist immer noch ein weiter weg, bis die Gasanlage steht, aber wir kommen voran.

Zu Thanksgiving gab es bei uns dieses Jahr übrigens keinen Truthahn. Wir haben Nudeln selber gemacht und dann versucht am Black Friday (den gibt es jetzt auch endlich bei Euch, gell?) bei Costco einen Bio-Truthahn zum Schnäppchenpreis zu erstehen—so wie letztes Jahr halt. Dieses Jahr hat es nicht geklappt. Die Vögel wollten noch immer den vollen Preis. Vielleicht waren wir zu früh dran, vielleicht hat Costco besser geplant—wir wissen es nicht. Uns war es egal, wir haben stattdessen die restlichen Nudeln mit Sockeye Wildlachs vom Grill in Sahnesoße veredelt.

Geburtstag auf Kauai

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Gestern war mein 42. Geburtstag. Nachdem wir letztes Jahr erstmals seit unserer Auswanderung nach Kalifornien nicht nach Hawaii geflogen sind (na gut, wir waren stattdessen in der Südsee segeln), sind wir dieses Jahr wieder auf Kauai, um unser Jubiläum und meinen Geburtstag zu feiern. C hatte mir eine POG Geburtstagstorte (passion fruit, orange, guava) besorgt und abends ein Lu`au, ein hawaiianisches Bankett mit Spanferkel und Hula, organisiert. Dazu gab es Mai Tais so viel man wollte. Ich hatte einen schönen Geburtstag, was auch mit den zahlreichen Glückwünschen aus aller Welt zusammenhing. Schön, dass Ihr an mich gedacht habt. Vielen Dank!

Dennoch ist unser Hawaii-Urlaub dieses Jahr anders. Wir kennen jetzt die vier großen Inseln, waren bereits vor zwei Jahren auf Kauai. Aber wo sonst Abenteuer und Neues entdecken auf dem Programm stehen, wollten wir dieses Jahr vor allem abschalten—unsere Ruhe haben. Dieses Jahr und vor allem die letzten paar Monate waren intensiv. Wir hatten zuerst Besuch von meinen Eltern, danach von unserem berliner Kumpel Jan und letztes Wochenende von unserer Freundin Sarah aus Hood River. Aber vor allem ist es die Arbeit, die uns viel abverlangt.

C schmiedet an einer Partnerschaft in einem VC Fond. Ich leite jetzt die gesamte Payment Platform bei Square, buchstäblich als General Manager. Mein Team ist 110 Personen stark und wächst nächstes Jahr noch einmal deutlich. Obwohl ich seit gut zwei Jahren zum Führungstab des Payments Teams gehöre, muss ich dennoch feststellen, dass es etwas anderes ist, wenn man der Chef ist, statt einer der Chefs. Um es klar zu sagen, der Job macht mir nach wie vor Spaß, aber ich werde gefordert—so sehr, dass ich mich einmal mehr strecken muss, um auf das Niveau zu kommen, das jetzt abverlangt wird. Ich schaffe das, keine Frage, aber bis es soweit ist, fühlt es sich erstmal unangenehm an. Das erklärt auch die Stille in meinem Blog. Ich bin abends oft einfach platt und habe keinen Nerv mehr, zu schreiben. Dazu kommt, dass ich jetzt auf Arbeit viel schreibe, damit mein Team weiß, was in meinem Kopf vor sich geht und worauf es ankommt. Irgendwann ist man einfach leer. Dabei gab es auch in den letzten Monaten einige Geschichten, die es wert gewesen wären, zu berichten.

Da waren natürlich wieder Waldbrände in Berkeley Ich weiß, dass sich einige von Euch Sorgen um uns gemacht haben—dass über die Brände in den deutschen Medien aufmerksam berichtet wurde. Diesmal war es echt knapp. Von den schweren Bränden im Norden sind wir zwar durch Wasserstraßen getrennt, aber hinter dem Berg nach Osten hat es diesmal auch in unmittelbarer Nachbarschaft gebrannt (Walnut Creek und Lafayette). Zum Glück waren diese Feuer schnell unter Kontrolle. Schwerer Rauch lag dennoch in der Luft. Dazu kam, dass  zur gleichen Zeit knapp 2 Mio. Menschen der Strom abgeschaltet wurde, weil PG&E, unser Energiebetreiber, die Befürchtung hatte, das bei heftigen Winden Strommasten umfallen und neue Feuer entzünden könnten. Wir hatten Glück: Bei uns gab es keinen Stromausfall, zwei Blocks weiter war dann aber der Ofen aus. 5 Tage waren die Menschen ohne Strom. Und auch wir waren nervös und hatten die Tesla Hausbatterie auf Standby. Seitdem denken wir über einen Inverter mit Inselmodus nach. Unser Inverter benötigt Strom vom Netz, der Wechselstromfrequenz halber—bei Stromausfall erzeugen daher die Solarpanels keinen Strom. Irgendwie dämlich. Irgendwie aber auch irre, dass man sich über so etwas Gedanken machen muss, im bevölkerungsreichsten Bundesstaat der USA. Der Klimawandel holt uns eben langsam aber sicher ein. Sowohl C als auch ich kennen Menschen, die evakuiert wurden oder (zum wiederholten Mal) alles in den Flammen um Santa Rosa verloren haben.

Mit unserem Sprinterausbau sind wir in den letzten Monaten ein gutes Stück voran gekommen. Meine Eltern waren eine Woche mit ihm unterwegs und begeistert ob der Stehhöhe und dem Platz im Auto. Bis wir damit allerdings im Winter Skifahren gehen und campen können, ist aber noch einiges zu tun. Als Nächstes haben wir vor, die Heizung einzubauen und die isolierten Wände vollständig zu verkleiden. Einen Propangastank für unters Auto habe ich ebenfalls schon bestellt. Nächstes Wochenende legen wir noch einmal einen Sprint ein, dann war es das für 2019.

Und so geht das Jahr dem Ende entgegen. Über Weihnachten werden wir wieder in Berlin sein. Aber erstmal genießen wir noch die Zeit auf Kauai.

Einmal Riesenpizza

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“Es gibt Tage, an denen das Universum einem etwas schenkt”, meinte die Bedienung in der Pizzeria, bei der wir einen Medium-Pizza bestellt hatten und stattdessen die große Ausfertigung bekamen. Da blieb uns natürlich nichts anderes übrig, als das Geschenk anzunehmen. Nein, wir haben die Pizza nicht aufgegessen und werden morgen (und/oder übermorgen) noch etwas davon haben. Aber es ist doch schön zu wissen, dass einem das Universum manchmal wohlgesonnen ist.

Play, Eat, Hike

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In den letzten Wochen haben wir viel erlebt. Zuerst habe ich Slash mit seiner Band (featuring Miles Kennedy and the Conspirators) live in San Francisco gesehen. Früher, als Guns N‘ Roses richtig die größte Rockband der Welt waren, war ich kein besonders großer Slash Fan. Heute muss ich zugeben: Ich habe mich geirrt und er kann es immer noch. Seine Soloalben sind klasse und mittlerweile hat er so viel Material, dass nur ein einziger Guns N‘ Roses Song im Programm war: Nightrain. Das Konzert war großartig und hat mich nebenbei daran erinnert, dass ich, bei allem Chef-sein, immer noch ein Rocker bin. Am Tag drauf musste ich unbedingt mit Lederjacke und schwarzer Jeans ins Büro. Dieses Konzert war gut für die Seele!

Am Wochenende haben wir endlich die Markise unseres Vans fertig eingestellt und dann auch gleich ausprobiert. Damit ist das Dach des Sprinters endlich fertig. Auch wenn sich das Eichhörnchen mühsam nährt: Wir kommen Schritt für Schritt voran mit unserem Sprinter-Ausbau.

Am Sonntag drauf flogen wir nach Seattle, um Sven und Nikki zu besuchen (und etwas zu arbeiten, denn ich habe ein Team dort). Dummerweise war Sven auf Bereitschaft und musste mal eben noch ein (leeres) Flugzeug nach Salt Lake City fliegen, so dass wir uns erst wieder zum Abendessen sahen. Nikki allerdings zeigte uns Seattle und ich muss sagen: bei Sonnenschein ist diese Stadt einfach ein Traum. Direkt am Wasser gelegen, von Bergen umringt—ein solches Panorama haben nur wenige Städte zu bieten. Dazu kommt, dass Seattle ebenso liberal ist wie San Francisco. Wieso bei Sonnenschein? Es halten sich hartnäckige Gerüchte, Seattle sei im Winter grausam. Andauernd solle es nieseln, die Sonne zeige sich kaum und gehe früh unter. Meiner Meinung nach ist Seattle dennoch ein absoluter Geheimtipp—C und ich waren uns einig: Hier könnten wir auch leben. Sven und Nikki waren phantastische Gastgeber und fuhren unter anderem Lammbraten à la sous vide auf. Dabei wird das Fleisch bei geringer Temperatur, ca. 50°C, für 36-48h im Wasserbad gegart und danach mit einem Brenner kross angebraten. Ich muss sagen, das Fleisch war unglaublich zart—ein echtes Erlebnis.

Und wenn man so richtig in Schwung ist, kann man ja auch gleich richtig durchziehen. Kaum waren wir wieder zu Hause, wurden auch schon wieder die Sachen gepackt. Am Mittwoch war ich noch arbeiten, am Donnerstag ging es in den Yosemite. 4 Tage backpacken standen auf dem Programm. In der Gegend um Wawona waren wir noch nie, jetzt standen wir am Anfang des Chilnualna Falls Trails. Es war schon Nachmittag, weswegen unsere erste Etappe kurz ausfallen würde. Knapp 5 Meilen hinauf in die Berge zum Wasserfall hinaufsteigen, Zelt aufbauen und die erste Nacht in der Wildnis verbringen. Wir waren uns nicht sicher, wie fit wir tatsächlich waren, aber als es dann los ging, fanden wir schnell unseren Rhythmus. Trotz des Gepäcks—neben Zelt, Klamotten, Schlafsäcken und Kochausrüstung trugen wir auch Essen für 3,5 Tage in einem Bärkanister und eine Tüte Rotwein mit uns herum—erreichten wir unser Ziel in ca. 2,5h. Dort warteten ein wunderbarer Wasserfall mit Pool auf uns. Nach dem Baden gab es noch Gewitter, aber unser Zelt hielt uns auch in der Nacht trocken.

Am nächsten Tag stand dann die erste Härteübung an. 8,2 Meilen (13km), immer bergauf zum Royal Arch Lake. Über 1.000 Höhenmeter sollten wir am Ende der ersten beiden Tage in den Beinen haben. Das Schlimmste allerdings waren die Mücken. Eine solche Plage habe ich in meinem Leben noch nicht erlebt. Zu dieser Jahreszeit ist es im Yosemite Frühling—die Schneeschmelze ist im finalen Stadium. Überall waren Wiesen überflutet, schlängelten sich kleine Bäche—perfekte Brutbedingungen für Moskitos. Und sie kamen zu Hunderttausenden, wenn nicht Millionen. Am schlimmsten war es den Seen, an denen wir vorbei kamen. Kaum blieben wir stehen, fielen die Mücken über uns her. Wir sprühten, wir rannten, wir schlugen um uns, aber wir entkamen ihnen nicht. Am Royal Arch Lake waren wir müde und emotional platt. Warum tut man sich so etwas an? Der See allerdings war traumhaft gelegen, in mitten eines Bergpanoramas. Nach einem ausgiebigen Bad waren wir dann auch wieder frisch und besserer Laune. Dennoch flohen wir nach Einbruch der Dunkelheit vor den Moskitos ins Zelt.

Am Morgen beschlossen wir, den ursprünglichen Plan umzusetzen und hinauf zum Buena Vista Lake zu wandern, anstatt einfach umzukehren. Das bedeutete allerdings ein Tagespensum von 12 Meilen (19km). C hatte sich zwar Blasen gelaufen, aber die Pflaster hielten. Und jetzt kam die Königsetappe. Den Pass erreichten wir relativ zügig, wobei wir auch zur Kenntnis nehmen mussten, dass den Mücken die Höhe nichts auszumachen schien. Am Buena Vista Lake machten wir Pause und genossen die wunderbare Aussicht. Von hier hatte man einen phantastischen Ausblick auf Half Dome und Teile des Yosemite Valley. Ich ertappte mich dabei, wie ich dachte: „Nur 17 Meilen bis ins Tal? Das kann man ja in zwei Tagen schaffen“. Draußen in der Wildnis geht die Uhr anders. Ab jetzt ging es nur noch bergab, bis zu einem steilen Ziehweg, der uns wieder auf den Pfad zu den Chilnualna Falls brachte. Wir mobilisierten die letzten Kräfte, aßen noch ein paar von Cs selber gebackenen Müsliriegeln und gingen weiter. Gegen 17 Uhr hatten wir unser Ziel erreicht. Cs Fersen allerdings waren hinüber. Sie hatte sich den ganzen Tag über mit riesigen Blasen gequält. Im letzten Sonnenschein badeten wir unter dem Wasserfall, kochten unser letztes Abendessen in der Wildnis und schliefen im Getöse des Wasserfalls—jeder mit einem Ohrstöpsel, da C ihre verloren hatte.

Noch ein Wort zu unserer Verpflegung. C hatte alle Mahlzeiten vorbereitet und abgepackt—wir hatten kein Fertigessen dabei. Es gab Polenta mit (getrockneten) Pilzen und Thunfischersatz (aus Tofu), wunderbare Mac and Cheese mit selbstgemachtem Sriracha-Bacon und Thai-Nudelsuppe mit getrockneten Krabben und Erbsen. Von wegen man muss beim Rucksack-Campen auf gute Verpflegung verzichten. Wir speisten wie die Könige, C seid Dank. An den ersten zwei Tagen gab es sogar Rotwein zum Essen. Das Wasser filterten wir unterwegs aus Seen und Flüssen. Das alles ist im Hochgebirge der Sierra Nevada Luxus pur!

Nach 4 Tagen und 30 Meilen (48km) waren wir am Ziel, zurück am Auto. Wir hatten den großen Loop geschafft und C ersehnte ihre Flipflops herbei. Bären und Berglöwen haben wir nicht zu Gesicht bekommen—zum Glück. Vor der Heimreise schauten wir uns noch die Giant Sequoias in der Mariposa Grove an. Allerdings hatten wir nicht mehr die Muße, den ganzen Fußweg zu gehen. Irgendwann ist man dann auch mal genug gelaufen.