Miami

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Vor zwei Wochen haben wir eine Spritztour nach Florida unternommen, um herauszufinden, warum so viele Urlauber aus Europa und Russland dort hinfliegen. Florida und Kalifornien stehen ja in einem gewissen Wettstreit. Wir haben den Surfer-Lifestyle und Florida hat… jede Menge Rentner. Auch Carole, die Gastmutter von C und ihrer Schwester Julia (beide haben jeweils ein [knappes] Auslandsjahr während des Gymnasiums in der Nähe von Pittsburgh verbracht), hat sich dort eine Wohnung gemietet. Es reicht ihr. Sie hat keine Lust mehr auf “den langen und harten Winter in Pennsylvania”. Wir hatten Carole seit sechs Jahren nicht mehr gesehen und waren alle vier zusammen in Miami verabredet. 

Dummerweise regnete es in Strömen als wir Julia vom Flughafen abholten. So hatten wir uns Miami nicht vorgestellt. Am nächsten Tag hatte es genug aufgeklart, um einen Ausflug in die Everglades zu unternehmen. Seit C Nationalparks sammelt standen dieser Park ganz oben auf unserer Liste. Die Everglades sind ein riesiges Gebiet im Süden Floridas, das weitgehend aus Marschland besteht. Straßen gibt es kaum. Stattdessen bewegt man sich mit sogenannten Air-Boats voran. Diese Boote haben keinen Tiefgang und werden durch Propeller in der Luft (wie Flugzeuge) angetrieben. Auch wir bestiegen so ein Air-Boat und machten eine kurze (sehr touristische) Tour durch die Everglades, wobei man sagen muss, dass es irre Spaß macht mit diesen Booten unterwegs zu sein – sie machen richtig Tempo, sind wendig und schleudern nur so durch die Kurven. Außer Schildkröten und diversen Vögeln gab es auch den angefütterten Haus und Hof Alligator zu bestaunen, der sich auf dem Rückweg in einem Kanal blicken ließ. Diese Alligatoren sind schon furchteinflößend. Sie unterscheiden sich von Krokodilen durch die Schnauzenform, leben vorwiegend im Süßwasser und können mehrere Meter lang werden. Es gibt sie überall in Florida, weswegen man die meisten Gewässer meiden soll. Tatsächlich kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. So wurde zum Beispiel ein Einbrecher, der in einen See sprang, um sich zu verstecken, von einem großen Alligator geschnappt. In Anbetracht der Tatsache, dass diese Alligatoren überall herumliegen, zum Teil direkt an den betonierten Pfaden im Nationalpark, wundert es mich eher, dass nicht viel mehr passiert. Sie sehen zwar träge und faul aus, aber der Eindruck täuscht.