Mein Leben als Barista

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Am Dienstagmorgen um 9 Uhr hat mein neues Leben begonnen: Ich bin jetzt Barista-Azubi an der Square Kaffeebar. Bis Anfang August werde ich 4h in der Woche, jeweils eine Stunde von Montag bis Donnerstag, Kaffee servieren und dabei alles über Espresso und Milchschaum lernen.

Bisher habe ich einen Riesenspaß. Unsere beiden professionellen Bariste sind angetan von meiner Begeisterung und haben mir schon viele Tips und Tricks verraten. Ich habe gelernt wie man den Mahlgrad und die Wassermenge einstellt, um möglichst konstante Ergebnisse zu erzielen. Ich kann am Kaffeefluss erkennen, ob alles passt, oder nachjustiert werden muss. Und ich habe gelernt, in welchen Phasen die verschiedenen Geschmacksstoffe aus den gemahlenen Bohnen gelöst werden – was durchaus sichtbar ist. Überhaupt geht es vor allem um Konstanz. Jeder Kunde muss den bestmöglichen Espresso serviert bekommen, auch unter Zeitdruck. Daher konzentriere ich mich in der ersten Woche aufs Mahlen, Andrücken, und Durchlaufen lassen, bevor ich dann nächste Woche vielleicht auch lernen werde, wie man richtigen Milchschaum und damit Cappuccino und Latte Macchiato macht. Jetzt habe ich nur noch das Problem, dass ich jeden Tag vor Augen geführt bekomme, wie viele Möglichkeiten die professionellen Siebträger-Espressomaschinen bieten. Da kann unser Jura-Vollautomat einfach nicht mithalten – weder vom Geschmack, noch von den Einstellmöglichkeiten her. Egal, wie sagt man hier? First world problems.

Morgen um 9 Uhr muss die Kaffeebar allerdings ohne mich auskommen. Deutschland gegen die USA, das wird sicher ein heiß umkämpftes Spiel. Nach dem Unentschieden gegen Ghana sehen meine Kollegen die Amerikaner bereits im Vorteil. Und tatsächlich sind schon so viele europäische Mannschaften nach Hause gefahren wie lange nicht mehr. Ich kann mir dennoch nicht vorstellen, dass wir morgen verlieren oder gar ausscheiden und tippe daher auf ein Unentschieden. Schlaaaaaaand!