Heisser Cappuccino

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Aus und vorbei. Die USA ziehen sich aus dem Klimaschutzabkommen von Paris zurück und sind damit eines von drei Ländern, die Ihre Unterstützung verwehrt haben. Nicaragua geht das Abkommen nicht weit genug, Syrien befindet sich seit Jahren im Bürgerkrieg und den USA geht der Klimaschutz jetzt zu weit. Donald Trump möchte ja keinesfalls der Wirtschaft schaden. Und während die gebildeten Amerikaner wieder fassungslos auf die neuste Entscheidung ihres Präsidenten reagieren, ist seine konservative Basis zufrieden. Wozu auch die Aufregung? Selbst wenn es den Klimawandel geben sollte, werde Gott schon dafür sorgen, dass die Menschen den Planeten nicht zugrunde richten.

Diese Einstellung geht nun allerdings uns zu weit. Natürlich ist die Entscheidung gegen das Klimaabkommen keine Überraschung, letztendlich haben wir alle mehr oder weniger damit gerechnet, aber wir tragen alle die Verantwortung, mit unserem Lebensstil den Planeten nicht für zukünftige Generationen unbewohnbar zu machen. Für C war die Sache schnell klar: Entweder wir kehren den USA endgültig den Rücken, oder wir machen jetzt ernst, legen uns ein Elektroauto zu und installieren Solar auf dem Dach. Peng. So schnell kann es gehen. 

Samstagmittag schlugen wir also bei Tesla in Fremont auf, um uns die aktuellen Modelle mal genauer anzusehen. Treue Leser dieses Blogs werden wissen, dass ich schon seit 4 Jahren von einem Tesla träume. Das Model 3 gibt es bis auf Weiteres nicht, das Model X ist zu teuer, also bleibt das Model S. Obwohl es nicht besonders voll dort war, bat man uns eine halbe Stunde auf eine Beratung mit Probefahrt zu warten. C schlug einen Kaffee vor und hatte mit Pink Panther Espresso gleich die passende drive-through Bude in Fremont im Angebot. Als ich zum Fenster ging, um zwei Cappuccini zu bestellen, traute ich meinen Augen nicht: Die beiden Mädels im Inneren hatten ausser Unterwäsche nichts an! Dennoch waren sie bester Laune: “Hey, was darf es denn sein?” Pink Panther, alles klar. Hier gab es also Kaffee mit dem gewissen Etwas. Und das gab es auch nicht umsonst. $10 riefen die beiden Mädels für zwei riesigen aber grausam schlechten 500ml Cappucino auf – so lange habe ich gar nicht hingeschaut!

Zurück bei Tesla kippten wir erstmal den Kaffee weg und verbrachten dann die nächsten 2h mit einer Probefahrt und Diskussionen über Fahrzeugkonfiguration und Extras. 75 kWh Batterie, Allradantrieb, nur die Luftfederung hatte Tesla kürzlich aus dem Programm genommen. Zum Trost schlug der Verkäufer vor, uns einfach ein Fahrzeug für 24h zur Probe zu überlassen. Das schaffe Bedenkzeit. Und bald darauf saß ich am Steuer eines neuen Model S 90D und ließ den Autopilot Tempo, Abstand und Spur halten. Hände vom Lenkrad, kein Problem! Was sich zuerst komisch anfühlt, ist nach 5 Minuten richtig entspannt – auch wenn man immer darauf gefasst sein muss, das Steuer übernehmen zu müssen. Und die Beschleunigung ist einfach brachial und das ganz ohne Emissionen. Fuck you, Mr. President! Klimaschutz kann auch Spaß machen.