Gästezimmer

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Guten Morgen, liebe Freunde des geschriebenen Auswandererwortes! Ich sitze mal wieder im Zug nach Palo Alto und habe überhaupt keine Lust arbeiten zu gehen. Es geht mir also wie Euch!

Dabei steht mir eine ereignisreiche Woche bevor. Bonobos zieht nämlich in wenigen Tagen in ein neues Büro, das ziemlich neu, riesig, modern und einfach total cool ist. Fotos folgen. Wie in New York wird es auch bei uns einen Guide-Shop geben, wo interessierte Kunden unsere Klamotten anprobieren können – den ersten in Kalifornien. Bestellt wird natürlich im Internet. Wir sind ja eine Tech-Firma (Teich-Firma für die Apple Rechtschreibkorrektur). 

Apropos Apple: Am Wochenende habe ich ausgiebig Face Time und iMessage mit einigen deutschen Versuchskaninchen ausprobiert. Funktioniert super, nicht unbedingt besser als Skype, aber irgendwie einfacher und konsistenter. Für alle, die noch nicht wissen, worum es sich handelt: Ihr könnt mir einfach eine Kurznachricht von Eurem iPhone oder iPad an meine GMX Emailadresse schicken und ich bekomme sie hier kostenlos auf mein Handy geliefert. Cool, oder? Das funktioniert  bei C natürlich auch, ebenfalls mit ihrer GMX Adresse. Face Time ist im Prinzip stinknormale Videotelefonie leichtgemacht, aber nur von Apple zu Apple. Die Qualität ist gut und war gestern störungsfrei, im Gegensatz zu Skype, das in letzter Zeit immer mehr hakt.

Apropos gestern: Neben dem ganzen Gequatsche haben wir letztes Wochenende auch einiges erledigt, bzw. unternommen. Am Samstag waren wir mal wieder bei Ikea, diesmal aber in Emeryville, wo unter anderem auch Pixar zu Hause ist. Wir erwarten in zwei Wochen unseren ersten Gäste und haben das zum Anlass genommen, endlich das Gästezimmer in Angriff zu nehmen. Wir haben uns gegen eine Schlafcouch und für ein richtiges Bett entschieden, was der ein oder andere von Euch uns noch danken wird. In Emeryville gab es dann auch tatsächlich alles, was wir kaufen wollten – mit Ausnahme einer Kommode. Aber welch ein Glück, direkt neben dem leeren Regal im Warenhaus fand ich dann ein, laut Webseite nicht existentes Model, der Serie, die wir ursprünglich haben wollten. Allerdings wird das Zeug in Nordamerika nicht mehr verkauft. Ist denen wahrscheinlich zu modern, bei dem oftmals altbackenen Geschmack in diesem Land. Egal, in einem Regal in Emeryville schlummerten die letzten Bestände der Kommode, die wir überall gesucht hatten. Gekauft. Und: Wir haben den gesamten Einkauf in Fly Sven verladen, wodurch dieser tiefer gelegt wurde, als jeder Proleten-Mercedes (oder BMW) in Berlin. Stellt Euch einfach vor, wie wir funkensprühend bei Ikea losgefahren sind. Ja, genauso wars.

Am Samstag wurde also bis tief in die Nacht geschraubt und gehämmert, am Sonntag dann richtig ausgeschlafen. Schnell noch zu Trader Joe’s, um Lachs zu kaufen, dann stand auch schon wieder IsFrüh auf dem Programm. Apropos, nächstes Wochenende wären wir noch frei. Nachmittags haben wir einen Ausflug zum Meer gemacht und sind mit Fly Sven den Highway 1 heruntergesaust. Nebel und Sonne wechselten sich ab, aber die Wellen störte das nicht im Geringsten. An einem Strand kamen wir an einem Brautpaar vorbei, das, in Decken gehüllt, zur Fotosession im gnadenloses Wind angetreten war. Brrr, lieber nur mit den Füßen ins Wasser und sonst dick eingepackt, das geht. Abends hat mich C dann zum Essen eingeladen, in ein nobles Etablissement direkt am Strand. Den Sonnenuntergang hat uns leider der Nebel verhagelt (oder vernagelt), aber das Essen war vorzügliche peruanisch/amerikanische Fusionküche. Ja, so lässt es sich aushalten in Kalifornien.